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Berliner Kita-Beschäftigte häufiger krank

Studie: Arbeit in Kitas macht krank. (Symbolbild) / Foto: Jens Kalaene/dpa
Studie: Arbeit in Kitas macht krank. (Symbolbild) / Foto: Jens Kalaene/dpa

In der Kinderbetreuung ist vielfach Personal knapp. Dieser Zustand fordert bei den Beschäftigten seinen Tribut, wie eine Studie zeigt.

Berliner Beschäftigte in der Kinderbetreuung und -erziehung waren im vergangenen Jahr häufiger krank als der Durchschnitt aller Berufsgruppen. Das geht aus einer Auswertung von Daten der Krankenkasse DAK durch die Bertelsmann Stiftung hervor. Demnach waren die Beschäftigten etwa in Kitas, Horten oder Kinderheimen im Jahr 2023 durchschnittlich fast 36 Tage (35,7) aus gesundheitlichen Gründen arbeitsunfähig. Der Durchschnittswert aller Berufsgruppen lag bei rund 20 Tagen (20,4). 

Auch der Krankenstand, also der Anteil der ärztlich attestierten Krankentage an den Soll-Arbeitstagen, fiel in dem Bereich mit 9,8 Prozent deutlich höher aus als der Mittelwert aller Berufsgruppen (5,6 Prozent). Sowohl bei der Zahl der Tage mit Arbeitsunfähigkeit als auch beim Krankenstand weist Berlin die höchsten Werte im Ländervergleich auf. 

Atemwegsinfektionen häufigster Grund

Im Bundesdurchschnitt stellt sich die Situation ähnlich dar. Hier fehlten Beschäftigte in der Kinderbetreuung und -erziehung im Vorjahr an fast 30 Tagen (29,6) aufgrund einer Erkrankung am Arbeitsplatz (alle Berufsgruppen 20,1 Tage). Der Krankenstand lag bei 8,1 Prozent (alle Berufsgruppen 5,5 Prozent). 

Am häufigsten fielen Beschäftigte in Kitas oder Horten 2023 laut Studie aufgrund von Atemwegsinfektionen krankheitsbedingt aus. Auf Platz zwei folgen psychische Erkrankungen. Insbesondere die Arbeitsunfähigkeitstage infolge psychischer Erkrankungen seien in der Kinderbetreuung in den letzten Jahren stark angestiegen sowie deutlich höher als im Schnitt aller Berufsgruppen, hieß es. 

Überlastung nimmt weiter zu

Nach Einschätzung der Bertelsmann-Stiftung stecken viele Einrichtungen in einem Teufelskreis: «Aufgrund der steigenden Krankenstände fallen immer mehr Fachkräfte aus, wodurch die Überlastung für die verbleibenden Beschäftigten weiter zunimmt», erklärte die Expertin der Stiftung für frühkindliche Bildung, Anette Stein. «An gute frühkindliche Bildung, Betreuung und Erziehung ist vielerorts gar nicht mehr zu denken.» Die Stiftung forderte, pädagogische Fachkräfte zu entlasten und Ausfallzeiten durch qualifizierte Vertretungen aufzufangen.

Die Stiftung verwendet in ihrer Studie den Begriff Kita anders als in Berlin üblich nicht nur für Kindergärten oder Krippen. Den Berufen der Kinderbetreuung und -erziehung werden zum Beispiel auch Beschäftigte in Horten oder Erzieher in Kinder- und Jugendheimen zugeordnet.

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