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Reizstoffe in Schule - Ermittlungen wegen Körperverletzung

An der Friedrich-Bergius-Sekundarschule in Friedenau wurde Reizstoff versprüht. Erneut kam die Polizei. (Archivbild) / Foto: Fabian Sommer/dpa
An der Friedrich-Bergius-Sekundarschule in Friedenau wurde Reizstoff versprüht. Erneut kam die Polizei. (Archivbild) / Foto: Fabian Sommer/dpa

Eine Schule in Berlin-Friedenau geriet zuletzt wegen Gewaltausbrüchen in die Schlagzeilen. Nun musste wieder die Polizei anrücken.

Die durch Gewaltprobleme bekannt gewordene Friedrich-Bergius-Schule in Berlin-Friedenau kommt nicht aus den Schlagzeilen heraus. Nach einem Streit zwischen Schülern und einem Reizgasangriff ermittelt die Polizei gegen zwei jugendliche Schüler. Ein 15-Jähriger soll einem gleichaltrigen Mitschüler Reizgas ins Gesicht gesprüht haben. 

Gegen den mutmaßlichen Angreifer ermittelt die Polizei wegen gefährlicher Körperverletzung. Gegen seinen Mitschüler wegen Körperverletzung und Beleidigung.

Bisherigen Erkenntnissen der Polizei zufolge soll der Mitschüler sich zunächst mit der 14 Jahre alten Schwester des Angreifers gestritten haben. Bei dem Streit habe er das Mädchen beleidigt und geschubst, so die Polizei. 

Angreifer flüchtet aus Schulgebäude

In der Pause habe der Bruder des Mädchens seinen Mitschüler auf den Vorfall angesprochen und ihm dann im Flur des Schulgebäudes unvermittelt Reizgas ins Gesicht gesprüht. Anschließend habe der Angreifer sofort das Schulgebäude verlassen.

Elf weitere Schülerinnen und Schüler litten wegen des Reizgases an Atembeschwerden und Augenreizungen. Sanitäter der Feuerwehr versorgten die Jugendlichen vor Ort. Der angegriffene 15-Jährige kam ins Krankenhaus.

Polizei führt Gefährderansprache durch

Die Polizei suchte den Angreifer zu Hause auf und führte eine Gefährderansprache durch. Auch der beteiligte Mitschüler wurde im Krankenhaus von der Polizei ermahnt. Mit einer Gefährderansprache will die Polizei signalisieren, dass sie einen potenziellen Straftäter im Blick hat und fordert ihn auf, ein bestimmtes Verhalten zu unterlassen. 

Im November 2024 hatten die Lehrer der Sekundarschule, die von der 7. bis zur 10. Klasse reicht, in einem Brandbrief von Problemen mit aggressiven, gewaltbereiten und bildungsfernen Schülern berichtet. Manche Schüler sprächen kein Deutsch und hätten zuvor noch nie eine Schule besucht. Es gebe eine «bedrohliche Gewaltbereitschaft und verbale Übergriffe» vor allem der männlichen Schüler, hieß es. 

Schule soll neuen Direktor bekommen

Mitte Januar gab es dann einen Vorfall mit gewaltbereiten Schülern im Umfeld. Nach einer «Jagd» auf einen Schüler der Friedrich-Bergius-Schule durch Jugendliche anderer Schulen, musste die Polizei zu einem größeren Einsatz anrücken. Die Schulleitung berichtete von einem eingegangenen Drohbrief auf Arabisch. Anschließend stand tagelang die Polizei vor dem Eingang. 

Vor einigen Tagen wurde bekannt, dass die Schule einen neuen Direktor bekommt. Die bisherige Schulleiterin wurde «aufgrund von fachlichen Entscheidungen freigestellt», so die zuständige Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch (CDU). «Das Ziel ist es jetzt ganz klar, die Schule zu stabilisieren. Und das passiert.» 

Günther-Wünsch verwies darauf, dass die Schule zu 100 Prozent mit Personal ausgestattet sei und keine andere Schülerzusammensetzung habe als umliegende Schulen. «Ich möchte noch einmal deutlich machen, dass die Bergius-Schule nicht eine besondere Brennpunktschule ist.»

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