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Tausende Stundenausfälle im laufenden Schuljahr

In Brandenburg sind tausende Unterrichtsstunden ausgefallen. (Symbolbild) / Foto: Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa
In Brandenburg sind tausende Unterrichtsstunden ausgefallen. (Symbolbild) / Foto: Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa

Noch immer fällt an Brandenburgs Schulen viel Unterricht durch fehlende Lehrkräfte aus. Ohne Vertretungskräfte wäre das Unterrichtsloch noch größer. Das wird auch in den nächsten Jahren so bleiben.

Wegen Lehrermangels sind in Brandenburg in den ersten sechs Monaten des laufenden Schuljahres bereits rund 152.000 Stunden oder 2,23 Prozent des geplanten Schulunterrichts ersatzlos ausgefallen. Das waren nur rund 18.000 Stunden weniger als im ersten Halbjahr 2023/24, in dem der Ausfall 2,5 Prozent betrug. Das geht aus Antwort des Bildungsministeriums in Potsdam auf Anfragen aus der AfD-Landtagsfraktion her.

Damit hat Brandenburg beim Unterrichtsausfall noch immer nicht das Vor-Corona-Niveau von 1,8 Prozent des ersatzlosen Stundenausfalls vom ersten Halbjahr 2019/2020 erreicht. Laut Ministerium ist der Unterrichtsausfall jedoch kein flächendeckendes Problem in Brandenburg.

Ministerium: Vertretungsbedarf über dem Durchschnitt

Unbestreitbar aber gebe es an einzelnen Schulen sowie durch die Häufung von Langzeiterkrankungen und wegen des Mangels an fachlichem Ersatz einen «erheblich über dem Durchschnitt liegenden Vertretungsbedarf», hieß es vom Ministerium. Erhoben wurden die Daten an Grund-, Ober- und Gesamtschulen sowie an Gymnasien und Förderschulen. 

Den Unterrichtsausfall wegen fehlender Lehrerinnen und Lehrer bezifferte das Ministerium für die ersten sechs Monate des Schuljahres 2024/2025 auf etwa 929.200 Stunden oder 13,6 Prozent. Davon konnten jedoch 774.300 Stunden (11,4 Prozent) durch Vertretungskräfte unterrichtet werden.

Vertretungskräfte sicherten fast zwölf Prozent der Ausfallstunden

Im ersten Schuljahr 2023/2024 lag der Anteil der Unterrichtsstunden, der nicht von den im Lehrplan zuständigen Pädagogen unterrichtet werden konnten, bei 14,3 Prozent. Durch Vertretungskräfte konnten wenigstens 11,9 Prozent der Stunden unterrichtet werden.

Vertretungskräfte sind vor allem sogenannte Quereinsteiger, die keine vergleichbare pädagogische Ausbildung wie Lehrer absolviert haben. Ferner ist es dem Bildungsministerium gelungen, Lehrer aus dem Ruhestand wieder für den Schuldienst zu gewinnen. Auch arbeiten etliche Lehrer nach Erreichen der Pensionsgrenze in ihrem Beruf weiter. Der Mangel an ausgebildeten Pädagogen ist vor allem darauf zurückzuführen, dass in Brandenburg jahrelang auf die eigene Ausbildung von Lehrern verzichtet wurde. 

Nach dem Willen der SPD-BSW-Koalition in Brandenburg sollen die Lehrerinnen und Lehrer des Landes künftig eine Stunde mehr unterrichten, dafür aber von anderen Aufgaben entlastet werden. Die zusätzliche Unterrichtsstunde soll zum zweiten Halbjahr des nächsten Schuljahres kommen. Für Lehrer an Förder- und Berufsschulen sowie an sozialen Brennpunktschulen soll die Regelung nicht gelten.

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