Der Liedermacher Rainald Grebe erlebt auf dem Land nach eigenen Worten eine ablehnende Haltung gegen die Grünen. Der 53-Jährige, der in einem Dorf in der Uckermark lebt, vermeidet manche Gespräche über Politik auch lieber, wie er in einem Interview mit der «Märkischen Allgemeinen Zeitung» sagte.
Grebe: Wörter wie vegan treiben den Blutdruck hoch
Zur Stimmung auf dem Land sagte Grebe der Zeitung, es gebe hier «einen großen Grünen-Hass». Die Grünen stünden für «die Städter, die keine Ahnung haben». Grebe sagte weiter: «Bei den Grünen ist es natürlich auch ein grundsätzliches Problem: Wörter wie „vegan“ treiben vielen Menschen auf dem Land in Brandenburg den Blutdruck hoch, es steht als Synonym für grüne Gesinnung. Ähnlich läuft es beim Wort „gendern“.»
Auf die Frage, ob man auf dem Dorf über Politik redet, meinte Grebe: Es wird nicht explizit über Politik gesprochen. Ich vermeide es auch, über Grundsatzthemen zu sprechen. Lieber über Alltägliches und Unverfängliches. Nicht gleich über Putin.» Der Kabarettist schilderte auch, dass er darüber nachgedacht habe, wieder aus Brandenburg wegzuziehen.
An Wegzug gedacht
«Brandenburg hat eine noch irgendwie starke SPD. Egal sind mir die Ergebnisse nicht, doch es ist keine echte Angst, die ich vor der Wahl habe. Ich hatte schon mal überlegt, wegzuziehen», sagte Grebe auf die Frage «Was ist in Brandenburg anders als in Thüringen und Sachsen, den Ländern, wo dieses Jahr auch gewählt wurde?» «Ja, ich dachte mal, jetzt könnte es politisch ungemütlich werden. Besser ist es aber, mit den Leuten im Gespräch zu bleiben, sie einzuladen, offen zu sein. Auch wenn es manchmal schwerfällt.»
Der gebürtige Kölner Grebe ist für das Lied «Brandenburg» bekannt. Er würde es heute nicht mehr so schreiben, denn es habe darin bestanden, etwas runterzumachen, hatte er gesagt. Der Künstler hat seit 2014 die Autoimmunerkrankung Vaskulitis, erlitt deshalb schon mehrere Schlaganfälle.
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