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Runder Tisch gegen Queerfeindlichkeit in Berlin konstituiert sich

Die Regenbogenfahne weht vor dem blauen Himmel. / Foto: Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa/Symbolbild
Die Regenbogenfahne weht vor dem blauen Himmel. / Foto: Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa/Symbolbild

Politik, Sicherheitsbehörden und zivilgesellschaftliche Organisationen bündeln Kräfte zur Bekämpfung von Queerfeindlichkeit in Berlin.

Politik, Sicherheitsbehörden und zivilgesellschaftliche Organisationen wollen mehr gegen Queerfeindlichkeit in Berlin tun. Am kommenden Dienstag konstituiert sich dazu ein Runder Tisch «Schutz vor queerfeindlicher Hasskriminalität», wie die Senatorin für Antidiskriminierung, Cansel Kiziltepe (SPD), mitteilte.

Dem Runden Tisch gehören demnach unter anderem Vertreter verschiedener Senatsverwaltungen, der Polizei, anderer Sicherheitsbehörden und der Bezirke an. Auch diverse Initiativen und Organisationen machen mit.

«Bei der Zusammenstellung der Mitglieder war es wichtig, dass gerade die Gruppen am Tisch vertreten sind, deren Stimmen oft nicht Gehör finden», hieß es dazu aus Kiziltepes Senatsverwaltung. So solle sichergestellt werden, dass viele Perspektiven berücksichtigt werden.

Der Runde Tisch soll den Angaben zufolge eine Art zentrales Steuerungsgremium sein, um eine ressort- und bezirksübergreifende Berliner Landesstrategie gegen Queerfeindlichkeit zu erarbeiten. Dieser Prozess ist auf etwa zwei Jahre ausgelegt. Der Berliner Queerbeauftragte Alfonso Pantisano leitet den Runden Tisch.

«Gewalt gegen queere Menschen ist in Berlin auch als Regenbogenhauptstadt noch immer ein alltägliches Phänomen, und das entsetzt mich zutiefst», sagte Kiziltepe der Deutschen Presse-Agentur. «Es ist mein großer Wunsch, dass wir Berlin für die queeren Communitys sicherer machen.»

In den vergangenen drei Jahrzehnten sei hier vor allem über die Umsetzung von Aktionsplänen schon viel erreicht worden. «Die queere Infrastruktur ist in Berlin so gut ausgebaut, wie in keinem anderen Bundesland.»

Dennoch nahmen queerfeindliche Straftaten laut Senatsverwaltung für Antidiskriminierung seit 2014 in der Hauptstadt stetig zu. Während es 2020 377 Straftaten mit einem solchen Motiv gab, waren es im folgenden Jahr 456. Zuletzt sei der Anteil geschädigter lesbischer, bisexueller und queerer Frauen gestiegen, hieß es. Männliche Geschädigte seien in hohem Maße von Gewaltdelikten betroffen.

Als queer bezeichnen sich nicht-heterosexuelle Menschen beziehungsweise Menschen, die sich nicht mit dem traditionellen Rollenbild von Mann und Frau oder anderen gesellschaftlichen Normen rund um Geschlecht und Sexualität identifizieren.

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