Der Protest von propalästinensischen Aktivisten an der Humboldt-Universität hat sichtbare Schäden hinterlassen. «Schon jetzt ist klar, dass die Beschädigungen so gravierend sind, dass der Raum für Wochen, möglicherweise Monate, nicht für die Lehre zur Verfügung stehen wird», teilte das Präsidium mit. Betroffen ist der Emil-Fischer-Hörsaal auf dem Campus Nord.
Dort geplante Veranstaltungen müssten in andere Räume verlegt oder digital angeboten werden. «Der finanzielle und organisatorische Schaden trifft die gesamte Hochschulgemeinschaft», hieß es.
Gewaltverherrlichende Parolen und Hamas-Symbole
Der Hörsaal war am frühen Mittwochnachmittag besetzt worden. Das Präsidium der Humboldt-Universität bat die Polizei um Räumung des Gebäudes. «Grundlage dieser Entscheidung waren unter anderem Inhalte auf Transparenten, Bannern und Wandbeschriftungen, auf denen das Existenzrecht des Staates Israel geleugnet wurde», so das Präsidium. Außerdem seien gewaltverherrlichende Parolen sowie Symbole verwendet worden, die der als Terrororganisation eingestuften Hamas zuzuordnen seien.
Nach Angaben der Polizei wurden rund 90 Menschen aus dem Gebäude herausgeführt und ihre Personalien festgestellt. Gegen sie würden Strafverfahren wegen Hausfriedensbruchs und gegebenenfalls auch wegen Sachbeschädigung eingeleitet.
Vor bald einem Jahr war bereits ein Gebäude der Humboldt-Universität bei einer Besetzung durch propalästinensische Aktivisten stark beschädigt worden. Damals waren etwa Wände, Türen und Büros beschmiert und Regale umgestoßen worden.
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