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Impfbeirat veröffentlicht Empfehlungen für Umgang mit Masern

Eine Spritze liegt auf einem Impfpass in Vorbereitung auf eine Schutzimpfung gegen Masern. / Foto: Friso Gentsch/dpa
Eine Spritze liegt auf einem Impfpass in Vorbereitung auf eine Schutzimpfung gegen Masern. / Foto: Friso Gentsch/dpa

Der Berliner Impfbeirat gibt Empfehlungen zum Umgang mit Maserninfektionen heraus und betont die Bedeutung der Impfung.

Wegen der steigenden Zahl an Masernerkrankungen hat der Berliner Impfbeirat Empfehlungen zum Umgang mit Infektionen herausgegeben - und auf die große Bedeutung der Impfung hingewiesen. «Masern gehören zu den ansteckendsten Infektionskrankheiten», hieß es in der am Donnerstag veröffentlichten Stellungnahme. Den Empfehlungen zufolge ist es wichtig, noch Ungeimpfte zügig zu impfen. Dazu gehöre das Angebot der ersten und zweiten Masernimpfung bis zum 15. Lebensmonat und das Nachholen von Impfungen bei älteren Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen.

Im Impfbeirat der Gesundheitsverwaltung sind Behörden, Institutionen und Verbände vertreten, die sich im Land Berlin mit dem Impfen befassen.

«Schwer erreichbare oder unterversorgte Bevölkerungsgruppen sollten gezielt aufgesucht werden und Impfangebote erhalten», empfiehlt der Beirat weiter. Gemeint sind unter anderem Menschen in Flüchtlingsunterkünften. Wer glaubt, infiziert zu sein, soll so schnell wie möglich zum Arzt gehen. «Insbesondere sollte bei fieberhaften Erkrankungen im Anschluss an eine Reise auch an die Möglichkeit einer Maserninfektion gedacht werden.» Wichtig sei außerdem, dass Gesundheitspersonal besonders aufmerksam auf mögliche Symptome achte. «Die Infektion tritt nicht nur bei Kindern, sondern auch bei Jugendlichen und Erwachsenen auf.»

Fallzahlen steigen

Eigentlich wird bei der Krankheit die Ausrottung angestrebt. Doch seit Ende 2023 ist europaweit ein starker Fallzahlanstieg zu beobachten, wie das Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lageso) kürzlich mitteilte. In Berlin sind dieses Jahr bereits vermehrt Infektionen nachgewiesen worden. Laut dem aktuellen wöchentlichen Bericht zu Infektionskrankheiten des Lageso wurden bislang 16 Fälle gemeldet. Im gesamten Jahr 2023 waren gut ein Dutzend Menschen in der Hauptstadt nachweislich an Masern erkrankt, nach nur einzelnen Fällen während der Coronapandemie. Der Mittelwert der Jahre 2015 bis 2019 lag den Angaben zufolge bei fünf.

Masern sind laut RKI eine der ansteckendsten Krankheiten beim Menschen überhaupt. Übertragen werden sie unter anderem über Tröpfchen und Aerosole, die etwa beim Sprechen, Husten und Niesen abgegeben werden. Ist man ungeschützt, kann man sich laut RKI bereits infizieren, wenn sich ein Erkrankter im gleichen Raum aufhält. Seit März 2020 gilt hierzulande eine Masern-Impfpflicht, die bei Kitas und Schulen ansetzt. Sie gilt auch für Personen, die in Gemeinschafts- und medizinischen Einrichtungen tätig sind sowie Asylbewerber und Flüchtlinge in einer Gemeinschaftsunterkunft.

Nicht nur Kinder erkranken

Masern werden oft für eine harmlose Kinderkrankheit gehalten. Dieser Ansicht widersprechen Fachleute aber deutlich. Es erkranken nicht nur Kinder. Komplikationen und ernste Spätfolgen sind möglich.

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