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Anschlag vereitelt? Sorge vor anhaltender Terrorgefahr

 Ein 18-Jähriger soll einen Anschlag auf die israelische Botschaft geplant haben. / Foto: Julius-Christian Schreiner/-/dpa
Ein 18-Jähriger soll einen Anschlag auf die israelische Botschaft geplant haben. / Foto: Julius-Christian Schreiner/-/dpa

Wieder gibt es Hinweise auf einen geplanten Anschlag gegen eine israelische Einrichtung. Am Flughafen wird ein Verdächtiger gestoppt. Die Polizei muss wegen anhaltender Terrorgefahr wachsam sein.

Die Sicherheitsbehörden arbeiten weiter an der Aufklärung der Hintergründe für einen mutmaßlichen Anschlagsplan auf die israelische Botschaft. Ein 18-Jähriger wurde am Hauptstadtflughafen BER festgenommen und an der Ausreise gehindert. Der Verdächtige kam am Freitag in Untersuchungshaft. 

Der 18-Jährige soll nach dpa-Informationen in Potsdam leben und Tschetschene sein. Wie konkret die Vorbereitung eines Attentats möglicherweise war, blieb unklar.

Die anhaltende Terrorgefahr und das Bekanntwerden einer mutmaßlich politisch motivierten Anschlagsplanung lösen Besorgnis aus - auch kurz vor der Bundestagswahl am Sonntag. Bereits in der Vergangenheit gab es immer wieder Anschlagspläne gegen israelische Einrichtungen. 

Sorge wegen anhaltender Bedrohung israelischer Einrichtungen

«Es ist besorgniserregend, dass erneut ein mutmaßlich islamistisch motivierter Anschlag auf eine israelische Einrichtung in Deutschland geplant wurde», sagte der Beauftragte gegen Antisemitismus in Brandenburg, Andreas Büttner. Er verwies auch auf einen Fall in München vom vergangenen September, bei dem es nahe dem israelischen Generalkonsulat in München zu einem Schusswechsel zwischen einem 18-Jährigen und der Polizei kam. Ermittler gingen von einem versuchten Terroranschlag aus. 

«Diese Ereignisse verdeutlichen die anhaltende Bedrohung durch extremistische Gewalt gegen jüdische und israelische Einrichtungen in Deutschland», sagte Büttner. Es bleibe eine gemeinsame Aufgabe von Staat und Gesellschaft, der Radikalisierung junger Menschen entgegenzuwirken und den Nährboden für extremistisches Gedankengut auszutrocknen.

GdP: Berlin weiter im Fokus des Terrorismus

«Berlin steht als globale Metropole weiterhin im Fokus des internationalen Terrorismus», sagte ein Sprecher der Gewerkschaft der Polizei (GdP) in Berlin. «Gerade mit Blick auf die Bundestagswahl am Sonntag liegt es leider auch nahe, dass hier noch mal durch Terrororganisationen und ausländische Diktaturen versucht wird, unsere Demokratie mit gezielten Anschlägen zu destabilisieren.»

Nach der Festnahme des Verdächtigen am Flughafen BER hieß es von den Sicherheitsbehörden, die Ermittlungen wegen des Verdachts der Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat gingen weiter. Die federführende Generalstaatsanwaltschaft in Brandenburg hielt sich mit Informationen zum Motiv und den Hintergründen bislang aber bedeckt. 

Sicherheitskreise: Verdächtiger wollte sich IS anschließen

Nach Angaben der Behörden soll der 18-Jährige einen politisch motivierten Anschlag in Berlin geplant haben. Ziel sollte die israelische Botschaft sein, wie die Deutsche Presse-Agentur aus Sicherheitskreisen erfuhr. Der Russe steht nach dpa-Informationen auch im Verdacht, sich der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) anschließen zu wollen. Demnach wollte er vom BER aus Deutschland verlassen, um sich dem IS anzuschließen. 

Die Sicherheitsbehörden gehen nach dpa-Informationen im Kontext der mutmaßlichen Anschlagsplanung von einer Gruppe aus, zu der zwei weitere Verdächtige gehören sollen. Diese Männer sind aber bereits vor einiger Zeit ausgereist, bevor die brandenburgischen Sicherheitsbehörden die Ermittlungen zu dem 18-Jährigen führten.

Verfassungsschutz befürchtete Radikalisierung von Islamisten

Der Verfassungsschutz berichtete im vergangenen Sommer, er befürchte eine Radikalisierung von in Brandenburg lebenden Islamisten aus dem Nordkaukasus. Meist handele sich um Tschetschenen, die dem extremistischen Dschihadismus anhängen, einer radikalen Form des Islamismus, hieß es damals.
Auch für die in Frankreich vereitelten Pläne für einen islamistisch motivierten Terroranschlag auf ein Fußballspiel während der Olympischen Spiele soll ein Tschetschene verantwortlich gewesen sein.

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