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Attacke mit Macheten im Großmarkt: Haftstrafen verhängt

Nach einem gewalttätigen Streit im asiatischen Großmarkt «Dong Xuan Center» ergingen Haftstrafen. / Foto: Monika Skolimowska/dpa
Nach einem gewalttätigen Streit im asiatischen Großmarkt «Dong Xuan Center» ergingen Haftstrafen. / Foto: Monika Skolimowska/dpa

Im «Dong Xuan Center» in Berlin-Lichtenberg kommt es zu einem Streit zwischen zwei Gruppen. Sie gehen schließlich aufeinander los - einige Männer sind mit Macheten, Messer und Holzlatte bewaffnet.

   Nach einem gewalttätigen Streit im asiatischen Großmarkt «Dong Xuan Center» in Berlin-Lichtenberg mit mehreren Verletzten sind zwei Männer zu Haftstrafen von jeweils einem Jahr und zehn Monaten verurteilt worden. Das Amtsgericht Tiergarten sprach die 29 und 36 Jahre alten Angeklagten der gemeinschaftlichen gefährlichen Körperverletzung schuldig. Ein solches Verhalten sei nicht zu tolerieren, sagte der Vorsitzende Richter. Eine Bewährungsstrafe komme nicht infrage. 

Die beiden Vietnamesen gehörten zu einer von zwei Gruppen, die am Abend des 15. März miteinander in einen Streit gerieten. Mehrere Männer, darunter die Angeklagten, wurden verletzt. Es habe sich um eine «unübersichtliche Auseinandersetzung» gehandelt, hieß es weiter im Urteil. Ein planvolles Vorgehen sehe das Gericht nicht. Beide Gruppen seien bewaffnet gewesen. Der Hintergrund des Geschehens sei im Prozess offengeblieben. 

Messer, vier Macheten und eine Holzlatte

Zu dem Streit kam es laut Anklage am frühen Abend vor der Halle 1 des Großmarktes. Zunächst habe der 36-Jährige einen 37-jährigen Mann aus der gegnerischen Gruppe unvermittelt mit der Faust ins Gesicht geschlagen. Als der Attackierte fliehen wollte, hätten die Angeklagten sowie weitere acht Männer die Verfolgung aufgenommen.

Um weitere Schläge zu verhindern, soll der Verfolgte den 36-Jährigen mit einem Messer verletzt haben. Daraufhin hätten sich die Angeklagten und weitere Gruppenmitglieder mit vier Macheten und einer Holzlatte bewaffnet. Sie sollen den Mann und einen Zeugen, der ihm helfen wollte, erheblich verletzt haben. Auch die beiden Angeklagten seien erheblich verletzt worden. 

Zeugen sagten offensichtlich die Unwahrheit

Alle Beteiligte hätten sich darauf berufen, bei dem Geschehen alkoholisiert gewesen zu sein, so das Gericht. Zeugenaussagen im Prozess seien ohne Beweiswert gewesen – Befragte hätten offensichtlich die Unwahrheit gesagt. Der 37-Jährige, das mutmaßliche Opfer, habe in dem Streit zur Eskalation beigetragen. Das sei bei der verhängten Strafe berücksichtigt worden.

Die Angeklagten wurden wenige Tage nach dem gewalttätigen Streit festgenommen. Der 36-Jährige hatte im Prozess erklärt, er habe eigentlich schlichten wollen. Der 29-Jährige ließ sich nach seinen Angaben in die Auseinandersetzung «hineinziehen». 

Die Staatsanwaltschaft hatte Haftstrafen von jeweils dreieinhalb Jahren gefordert. Die Verteidiger plädierten auf Bewährungsstrafen. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

Das «Dong Xuan Center» besteht aus mehreren großen Hallen mit insgesamt 350 Geschäften, die vor allem von Vietnamesen betrieben werden. Der Großmarkt ist allerdings immer wieder auch Schauplatz von Gewalt und Razzien.

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