Nach einem Rückgang hat die Rauschgiftkriminalität in den Haftanstalten Brandenburgs im Jahr 2023 wieder zugenommen. Nach Polizeiangaben wurden 2023 insgesamt 197 Straftaten gemeldet, das waren 38 mehr als ein Jahr zuvor, wie das Justizministerium in Potsdam auf eine Anfrage aus der AfD-Landtagsfraktion mitteilte. Im Jahr 2020 gab es 203 Fälle, 2021 waren es 185. Abschließende Zahlen für 2024 hatten die Behörden zunächst noch nicht.
Mit 135 Fällen betrafen 2023 die meisten Straftaten den illegalen Handel mit Cannabis. Bei 24 Delikten ging es um sonstige Betäubungsmittel. Achtmal stellten die Justizbeamten Kokain einschließlich Crack sicher. In diesen Zahlen sind neben den Angaben aus den fünf Haftanstalten, die der Brandenburger Justiz unterstehen, auch Fälle aus der Justizvollzugsanstalt Heidering in Großbeeren (Landkreis Teltow-Fläming), enthalten. Sie wird vom Land Berlin betrieben. Im Jahr 2023 wurden den Angaben zufolge 154 Tatverdächtige ermittelt, 14 mehr als im Jahr zuvor und 3 weniger als 2021.
Weniger Strafanzeigen
Die Zahl der Strafanzeigen in den fünf märkischen Gefängnissen ging 2024 um 28 auf 62 im Vergleich zum vorangegangenen Jahr zurück. 2022 wurden 59 Strafanzeigen aufgenommen. 20 Anzeigen wurden 2024 im Gefängnis Cottbus-Dissenchen erstattet, 18 in der Teilanstalt Wriezen, die zur Haftanstalt Nord-Brandenburg in Neuruppin (Ostprignitz-Ruppin) gehört.
Im Jahr 2017 war ein 31-Jähriger in der Haftanstalt Luckau-Duben (Dahme-Spreewald) an einer Überdosis von Betäubungsmitteln gestorben.
Neben Spürhunden ein Drogenscanner im Einsatz
Um die Rauschgiftkriminalität zu bekämpfen, ist seit 2022 ein Spürhund in den Brandenburger Gefängnissen im Einsatz. Ein zweites Spürhundeteam nahm die Arbeit im November 2024 auf.
Allerdings konnten Drogenhunde den in den vergangenen Jahren gestiegenen Konsum neuer synthetischer Substanzen nicht nachweisen. Daher schaffte die Justizverwaltung ein in Rheinland-Pfalz erprobtes Detektionsgerät an. Die Datenbank werde in Kooperation mit dem dortigen Landeskriminalamt fortlaufend aktualisiert, erklärte das Ministerium.
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