Weil er mit manipulierten Glücksspielautomaten in Berlin rund eine Million Euro Steuern hinterzogen haben soll, ist ein 44-Jähriger zu einem Jahr und sechs Monaten Haft auf Bewährung verurteilt worden. Das Amtsgericht Tiergarten sprach den Mann der Steuerhinterziehung in neun Fällen schuldig. Zudem ordneten die Richter die Einziehung von 375.000 Euro an. Einen Betrag von rund einer halben Million Euro habe der geständige Angeklagte bereits im Vorfeld des Prozesses zurückgezahlt, hieß es im Urteil.
Der Angeklagte hatte laut Ermittlungen zwischen 2013 und 2016 rund 1.300 sogenannte Zählwerkausdrucke von Glücksspielautomaten manipuliert. Betroffen seien Automaten in sechs seiner damaligen Spielhallen und in vier Restaurants gewesen. Wegen der manipulierten Abrechnungen habe er in seinen Steuererklärungen sehr viel niedrigere Bruttoeinnahmen aus den Spielautomaten gegenüber dem Finanzamt darstellen können und über die tatsächlichen Umsätze getäuscht, so die Anklage.
Stichproben brachten Verfahren ins Rollen
Nach Stichproben des Finanzamtes sei es zu dem Verdacht gegen den damaligen Betreiber von Glücksspielautomaten gekommen, hieß es im Prozess. Die Manipulationen seien mit einer Software erfolgt. Es sei ein Ermittlungsverfahren mit erheblichem Zeitaufwand gewesen.
Der Angeklagte, der inzwischen keine Spielautomaten mehr betreibt, hatte die Vorwürfe vor Gericht pauschal zugegeben. Dem Geständnis war eine Verständigung der Prozessbeteiligung vorausgegangen. Auch Staatsanwältin und Verteidiger hatten sich für eine Bewährungsstrafe in der nun verhängten Höhe ausgesprochen.
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