Mit Rapmusik zum Erfolg? Die Polizei in Brandenburg wirbt im Internet mit Deutschrap um Auszubildende und besetzte diesen Herbst alle Studien- und Ausbildungsplätze. 231 neue Gesichter seien Anfang des Monats auf dem Campus in der Polizeihochschule in Oranienburg begrüßt worden, teilte die Hochschule auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit. Demnach bewegten sich die Bewerberzahlen in den vergangenen fünf Jahren auf das Jahr gerechnet ungefähr auf einem gleich hohen Niveau.
Den Angaben zufolge stelle die Polizei zweimal im Jahr ein - zum 1. April und zum 1. Oktober. Pro Einstellungszeitraum würden etwa 220 Bewerberinnen und Bewerber gesucht. Es gebe 137 Plätze für das dreijährige Bachelor-Studium und 83 Plätze für die 2,5-jährige Ausbildung. Brandenburg sei eines der wenigen Bundesländer, das noch eine Ausbildung anbiete, für die ein mittlerer Schulabschluss vorausgesetzt werde, hieß es weiter.
Polizei will mit Rapvideo junge Leute ansprechen
Die Bewerbungen für das Frühjahr sind gestartet. Im Internet wirbt die Brandenburger Polizei aktuell mit einem Rapvideo, das den Titel «Bewirb Dich» trägt. «Ey Du siehst sicher ziemlich fresh aus in ner blauen Uniform» und «Du hast ne Brille oder Tattoos, ist doch heute normal. Und ob das wirklich ein Problem ist, hey das schauen wir dann mal», heißt es in dem Song. Zu sehen sind in Gangsterfilm-Manier Streifenwagen, Wasserwerfer, ein bellender Polizeihund, ein Spezialeinsatzkommando mit Maschinengewehren und ein Boot der Wasserschutzpolizei.
«Um unsere primäre Zielgruppe der Jugendlichen und jungen Erwachsenen zu erreichen, müssen wir uns am Puls der Zeit orientieren», teilte die Hochschule mit. Und der schlage bei den Jugendlichen und jungen Erwachsenen nun mal bekanntlich seit Jahren Deutschrap. Das scheint anzukommen: Auf den Song und das Video gab es laut Polizei überwiegend positive Rückmeldungen.
Einige User in den sozialen Netzwerken hätten sich sogar direkt bewerben wollen, berichtete die Hochschule. Inwiefern sich der Clip aber tatsächlich auf die Bewerbungszahlen oder das Image der Polizei auswirke, müsse noch analysiert werden.
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