loading

Nachrichten werden geladen...

Veröffentlicht mit CMS publizer®

120 Jahre «Brücke»: 120 Lieblingswerke von Berlinern

Die Direktorin des Brücke-Museums, Lisa Marei Schmidt, freut sich über die Fülle an Exponaten. / Foto: Jens Kalaene/dpa
Die Direktorin des Brücke-Museums, Lisa Marei Schmidt, freut sich über die Fülle an Exponaten. / Foto: Jens Kalaene/dpa

Zum Jubiläum der Künstlergruppe zeigt das Brücke-Museum Werke aus seinem Bestand. Bei der Auswahl spielten auch das Videospiel «Fortnite» und David Bowie eine Rolle.

Günther Jauch, Kai Wegner und mehrere Kinder zählen zu den 120 Berlinern, die eine Jubiläumsschau im Brücke-Museum mitgestalten durften. 120 Jahre nach Gründung der Künstlergruppe «Brücke» sind dort Lieblingswerke von ebenso vielen Berlinerinnen und Berlinern aus dem Bestand zu sehen. 

«So eine Fülle an verschiedenen Werken haben wir lange nicht mehr zeigen können», sagte Museumsdirektorin Lisa Marei Schmidt. Jedes Exponat sei sorgfältig ausgewählt worden und an eine persönliche Begründung gekoppelt. Die Schau beginnt am Samstag (29. März) und ist bis zum 22. Juni zu sehen.

Neuntklässler: Gemälde erinnert an «Fortnite»

Unterschiedlicher könnten die Kunstliebhaber kaum sein: Eine Straßenbahnfahrerin, Journalisten, Politiker wie Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU) und auch Schülerinnen und Schüler wählten aus dem Depot des Museums am Rande des Grunewalds ihr Lieblingswerk. 

Schmidt besonders im Gedächtnis geblieben ist die Wahl eines Neuntklässlers, der Max Pechsteins Gemälde «Blühende Kiefern in den Dünen» kurz und prägnant so umschrieb: «Das Bild erinnert mich an die Landschaft bei Fortnite.» Fortnite ist ein Videospiel, bei dem es darum geht, als Letzter von vielen Mitspielern am Leben zu bleiben.

Bilder auf Augenhöhe eines Kitakindes

Jauch entschied sich ebenfalls für ein Gemälde von Max Pechstein. Das Werk «Fischerboot» zeigt eine bedrohlich erscheinende Szene auf der Ostsee. Eine weitere prominente Wahl stammt von Grünen-Politikerin Roth. «Wir wussten natürlich, dass sie begeisterter Bowie-Fan ist», sagte Schmidt: Das Gemälde «Roquairol» von Erich Heckel habe den Musiker zu seinem Hit «Hero» inspiriert. Bowie sei selbst häufig im Brücke-Museum gewesen. 

Neben diesem Werk, das an die Musik-Ikone erinnert, fällt ein Kontrast auf: Zwei Bilder hängen tiefer als der Rest. Die Höhe der beiden Werke - ausgewählt von einem Erstklässler und einem Kitakind - spiegeln ihre eigene Augenhöhe wider, wie die Museumsdirektorin erklärt.

«Brücke»-Gründung: 1905 in Dresden

Am 7. Juni 1905 hatten sich vier junge Architekturstudenten in Dresden zur Künstlergruppe «Brücke» zusammengeschlossen: Ernst Ludwig Kirchner, Erich Heckel, Karl Schmidt-Rottluff und Fritz Bleyl. Sie wollten die Kunst revolutionieren. Die Expressionisten-Gruppe, zu der später auch Max Pechstein, Emil Nolde und Otto Mueller zählten, strebte nach innovativen Ausdrucksmöglichkeiten fernab von akademischen Traditionen. 

Das Berliner Museum gibt es seit 1967. Eigenen Angaben zufolge verfügt es über die größte Sammlung von Werken der Künstlergruppe weltweit und ist das einzige Museum mit diesem Schwerpunkt. Im Bestand sind rund 5000 Werke: Gemälde, Aquarelle, Zeichnungen, Druckgrafiken, Skulpturen und Kunsthandwerk.

Copyright 2025, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten