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Akademie der Künste will mehr Transparenz in Krisendebatten

Manos Tsangaris (l), neuer Präsident der Akademie der Künste in Berlin, und Anh-Linh Ngo, neuer Vizepräsident der Akademie der Künste. / Foto: Monika Skolimowska/dpa
Manos Tsangaris (l), neuer Präsident der Akademie der Künste in Berlin, und Anh-Linh Ngo, neuer Vizepräsident der Akademie der Künste. / Foto: Monika Skolimowska/dpa

In Zeiten von Krisen und verengten Diskursen sieht sich die neue Spitze der Berliner Akademie der Künste besonders gefordert.

Mit transparenten Diskursen will die neue Spitze der Berliner Akademie der Künste den angesichts von Kriegen und Krisen zunehmend hitzigen Debatten in Deutschland und ihren internationalen Auswirkungen begegnen. «Der öffentliche Diskurs wird extrem reduziert auf den Gebrauch von Schlagwörtern und bestimmten Positionen, die hochgehalten werden und reflexartige Reaktionen auslösen», sagte der neue Akademiepräsident Manos Tsangaris am Montag in Berlin. Sein ebenfalls neu gewählter Stellvertreter, Anh-Linh Ngo, sieht in der aufgeheizten Lage eine Vorbildfunktion bei der Akademie. «Wenn wir diese Debatten auf demokratischen Werten fußend, transparent, offen, zugewandt, empathisch führen, können wir viel erreichen.»

Der Komponist, Musiker und Installationskünstler Tsangaris und der Architektur-Publizist Ngo waren am Samstag für drei Jahre an die Spitze der Akademie gewählt worden. Nach neun Jahren waren die Filmemacherin Jeanine Meerapfel und die Schriftstellerin Kathrin Röggla als Präsidentin und Vizepräsidentin ausgeschieden. Die Verbindung von aktuell 407 Künstlerinnen und Künstlern aller Sparten gehört zu den ältesten europäischen Kulturinstituten.

«Wir sind keine Politiker, sondern wir sind Kunstschaffende mit einem jeweils sehr unterschiedlichen Hintergrund», sagte Tsangaris. Deswegen gehe es nicht zuerst darum, Stellung zu beziehen, sondern offene Räume für Diskussionen und Argumentationen zu schaffen. «Die Akademie, die mit genau diesen kommunikativen Prozessen genuin befasst ist, ist der richtige Ort zu differenzieren.»

Tsangaris verwies auf die internationale Zusammensetzung der Akademie-Mitglieder. Die damit verbundenen internationalen Kontakte sollten bei Debatten etwa über den Blick von außen auf Deutschland genutzt werden.

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