Ein kursierender Internet-Post über den angeblichen Tod der Literaturnobelpreisträgerin Elfriede Jelinek hat für Aufregung gesorgt. Die Information stellte sich rasch als falsch heraus. Pia Janke, die Leiterin des Elfriede Jelinek-Forschungszentrums in Wien, kontaktiert die öffentlichkeitsscheue österreichische Autorin, nachdem Janke von dem Posting erfahren hatte. «Ich habe mit ihr geredet. Sie lebt», sagte Janke der Deutschen Presse-Agentur.
Unter dem Namen der Berliner Autorin Jenny Erpenbeck wurde auf der Plattform X folgende Nachricht verbreitet: «Ein Anruf aus Wien teilt mir mit, dass Elfriede Jelinek gestorben ist. Ein Symbol der europäischen Kultur. Ich bin sehr traurig.»
Erpenbeck sagte auf dpa-Anfrage, es handle sich um einen gefälschten Account, sie habe den Post nicht verfasst. Sie habe auch generell keinen X-Account und sei empört, dass es unter einem fremden Namen so einfach sei, Falschmeldungen zu verbreiten. Sie wolle nun Anzeige bei der Polizei erstatten, sagte die Autorin, die dieses Jahr den renommierten International Booker Prize für ihren Roman «Kairos» erhalten hatte.
Die 77-jährige Jelinek erhielt 2004 den Literaturnobelpreis für ihr Werk, das mittlerweile etwa 40 Theaterstücke und ein Dutzend Romane umfasst. Zuletzt erschien ihr autobiografischer Band «Angabe der Person», der im Deutschen Theater Berlin als Stück uraufgeführt wurde.
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