Seit den 50er Jahren wanderte eine chinesische Dachreiterfigur erst in Ostberlin und später in der wiedervereinigten Hauptstadt durch öffentliche Sammlungen - nun wurde sie den Nachkommen ihres einstigen Besitzers zurückgegeben. Das Objekt gehörte dem Schriftsteller und Kunstsammler Eduard Fuchs, wie die Stiftung Preußischer Kulturbesitz mitteilte. Zuletzt befand es sich in der Sammlung des Ethnologischen Museums der Staatlichen Museen zu Berlin.
Aufgrund seiner politischen Haltung von den Nazis verfolgt, floh Fuchs der Stiftung zufolge 1933 nach Frankreich und ließ dabei sein gesamtes Vermögen in Deutschland zurück. Nachdem er die Beschlagnahmung seiner Kunstsammlung durch die Nazis aufheben lassen konnte, musste er Teile davon versteigern, um die Reichsfluchtsteuer zu zahlen. Die staatlichen Museen in Ost-Berlin erwarben den Dachreiter 1952 für die Ostasiatische Sammlung.
Der Reiter ist den Angaben der Stiftung zufolge einen halben Meter hoch und knapp 30 Kilogramm schwer. Das Objekt stammt aus der Qing Dynastie. «Wieder einmal zeigt sich die Bandbreite der Verfolgungsschicksale, und auch die Bandbreite der Sammlungen, in denen sich NS-Raubgut immer noch findet», teilte Stiftungspräsident Hermann Parzinger mit.
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