loading

Nachrichten werden geladen...

Veröffentlicht mit CMS publizer®

Festakt für Gedenkort - Steinmeier gedenkt NS-Opfern

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier erinnert an die NS-Verbrechen gegen kranke Menschen. / Foto: Bernd von Jutrczenka/dpa
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier erinnert an die NS-Verbrechen gegen kranke Menschen. / Foto: Bernd von Jutrczenka/dpa

Das Nazi-Regime ermordete Menschen, weil sie krank waren. Seit 2014 wird in Berlin dort der Opfer gedacht, wo einst ihr Tod geplant wurde. Der Bundespräsident erinnert, zeigt sich aber auch beschämt.

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier mahnt, die Erinnerung an die Verbrechen der NS-Euthanasie lebendig zu halten und nicht zu relativieren. «Die Erfahrung der Vergangenheit muss uns zur Wachsamkeit heute führen. Niemand hat über den Wert eines anderen Menschenlebens zu entscheiden», sagte Steinmeier bei einem Festakt zum zehnjährigen Bestehen des Gedenkorts für die Opfer der NS-«Euthanasie»-Morde in Berlin. 

Die Gedenkstätte in der Tiergartenstraße 4 gibt es seit zehn Jahren. Dort befand sich ab 1940 die Planungs- und Verwaltungszentrale der «Aktion T4». Unter diesem Decknamen planten die Nazis den Massenmord an Patienten aus Heil- und Pflegeanstalten im Deutschen Reich. 

Steinmeier: Freude und Beschämung über Errichtung des Denkmals

Steinmeier bedauerte, dass es bis zur Errichtung des Denkmals so lange gedauert habe. «Ich gebe zu, dass ich ein wenig hin- und hergerissen bin zwischen der Freude darüber, dass wir heute das zehnjährige Bestehen, ja: feiern können – aber gleichzeitig auch der Beschämung darüber, dass es erst zehn Jahre sind.»

Steinmeier warnte vor aktuellen Versuchen, die Verbrechen des Nationalsozialismus abzustreiten. Es habe in Deutschland einen Willen zur Vernichtung gegeben, der ohne Beispiel ist. «Es gibt Menschen, es gibt politische Kräfte, die das heute wieder bestreiten, relativieren oder kleinreden», sagte Steinmeier. «Man sieht das, man hört das und ist abgrundtief beschämt.» Steinmeier forderte eine klare Haltung gegen Menschenfeindlichkeit und Diskriminierung.

Auch der Beauftragte der Bundesregierung für die Belange von Menschen mit Behinderungen, Jürgen Dusel, und der regierende Bürgermeister Berlins, Kai Wegner (CDU), sprachen bei dem Festakt. 

Copyright 2024, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten