Eine Modenschau im Bode-Museum hat Nachbildungen prachtvoller Gewänder aus dem mittelalterlichen Nubien gezeigt. Angehörige der sudanesischen Gemeinschaft in Deutschland und den Niederlanden präsentierten auf einem Laufsteg die glamouröse Kleidung, die nach byzantinischen Wandgemälden angefertigt wurde.
Die Rekonstruktionen basieren auf Wandmalereien aus der Kathedrale von Faras und befinden sich heute in den Sammlungen des Nationalmuseums in Warschau und des Sudan-Nationalmuseums in Khartum, wie das Berliner Bode-Museum mitteilte.
Modenschau als Abschluss für Ausstellung in Bode-Museum
Die Modenschau bildete das Ende für die Ausstellung «In Pracht gehüllt – Rekonstruktionen mittelalterlicher Gewänder aus Nubien». Bei der Sonderpräsentation hatte das Museum fünf Gewänder aus dem mittelalterlichen Nubien gezeigt, die weltliches und religiöses Prestige ausdrückten.
Die Kleidung zeichne sich durch besondere Eleganz und eine eigene Symbolik aus. «Zunächst noch orientiert an der höfischen Tracht von Byzanz, vermischt sich ihr Dekor im Laufe der Jahrhunderte mit afrikanischer Farbenpracht und Motivsprache, aber auch mit arabischen Einflüssen zu einem einzigartigen Kleidungsstil.»
Mit der Laufsteg-Aktion möchte das Museum nach eigenen Angaben dazu beitragen, «den Blick auf die gegenwärtige katastrophale Situation der Menschen im Sudan zu schärfen». Auch solle auf die reiche Kunstlandschaft des Landes aufmerksam gemacht werden, die von Zerstörung bedroht sei.
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