Mit DJ Matthias Tanzmann, dem Hamburger Duo Extrawelt und Techno-DJ Josh Wink ist das Fusion-Festival in Mecklenburg-Vorpommern am Sonntag in seinen fünften und letzten Tag gestartet. Die Unwetter in der Nacht zuvor haben die Besucher des größten Musik- und Popkulturevents in Mecklenburg-Vorpommern offensichtlich gut überstanden. «Es hat geregnet, aber den größten Teil der Menschen beeindruckte das nicht», sagte ein Sprecher des Veranstalters Kulturkosmos Müritz der Deutschen Presse-Agentur. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hatte vor Unwettern und Starkregen gewarnt und bis zu 35 Liter Regen pro Quadratmeter innerhalb weniger Stunden vorhergesagt.
«Die Leute sind gut gelaunt und feiern friedlich», sagte der Sprecher. Das Festival auf einem ehemaligen Militärflugplatz in Lärz war am Mittwochabend gestartet und sollte noch bis Sonntagnacht gehen. Am Montag waren noch bis zum späten Nachmittag kleinere Konzerte und Veranstaltungen geplant. Die Polizei wollte ihr Fazit zum Festival am Montag ziehen.
Nach Angaben des Veranstalters waren zur 25. Auflage des Festivals wieder mehr als 70 000 Besucher gekommen. Damit die Fusion wie geplant ablief, arbeiteten auf dem Techno- und Kulturfestival etwa 10 000 Menschen, wie die Veranstalter erklärten. Mehr als 3000 Künstlerinnen und Künstler aus Musik, Kunst, Theater und Artistik standen auf dem Programm.
Vor und während des Festivals war es zu einer hitzigen Debatte um die Haltung zum Krieg in Israel gekommen. Nachdem die Festivalleitung bereits im Februar klargestellt hatte, dass auf der Fusion nicht willkommen sei, wer das Existenzrecht Israels anzweifle und die Hamas feiere, folgte prompt ein Boykottaufruf. Als sie daraufhin im Juni zurückruderte, reagierte die andere Seite mit Unverständnis und verfasste empört einen offenen Brief.
Letztlich organisierte die Leitung auf dem Festival nach eigenen Angaben Workshops und Vorträge zum Thema Israel und Palästina - und erklärte: «Meinungs- und Kunstfreiheit bilden die Basis der Fusion.» Das gelte nicht für Menschenverachtung, Diskriminierung oder übergriffiges Verhalten. Die gesellschaftlichen Tendenzen zu Antisemitismus und antiarabischem Rassismus beobachte sie mit großer Sorge. «Wir wollen mit der Fusion einen Ort schaffen, an dem sich Menschen unabhängig von Herkunft, Geschlecht, Nationalität oder Religion respektvoll begegnen.»
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