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Plattdeutsches Wort des Jahres gesucht

Das Ortsschild der Stadt Greifswald ist ebenso mit dem plattdeutschen Namen versehen. / Foto: Stefan Sauer/dpa
Das Ortsschild der Stadt Greifswald ist ebenso mit dem plattdeutschen Namen versehen. / Foto: Stefan Sauer/dpa

Auch junge Leute lieben Platt. Bei der Suche nach dem plattdeutschen Wort des Jahres war die bisher jüngste Einsenderin vier Jahre alt. Ab sofort können Vorschläge für 2024 eingereicht werden.

Die Suche nach dem plattdeutschen Wort des Jahres 2024 hat begonnen. Bis zum 31. März können Freunde des Niederdeutschen ihre Vorschläge einreichen, per E-Mail oder erstmals auch über die Internetseite des Fritz-Reuter-Literaturmuseums Stavenhagen (Landkreis Mecklenburgische Seenplatte), wie Museumsleiter Torsten Jahn am Freitag bekannt gab.

Seit 1995 sucht das Museum über den wohl bekanntesten niederdeutschen Schriftsteller Fritz Reuter (1810-1874) gemeinsam mit dem Heimatverband Mecklenburg-Vorpommern das plattdeutsche Wort des Jahres. Eine Jury sichte die Einsendungen und wähle dann das Wort des Jahres aus, sagte Jahn. Gekürt würden zudem das beste aktuelle Wort auf Platt und die schönste Redensart. Sie sollen am 1. Juni im Schloss Stavenhagen bekannt gegeben werden.

Jährlich gehen Jahn zufolge mehr als 200 Vorschläge ein. «Sie kommen aus ganz Deutschland, sogar aus Bayern und Baden-Württemberg.» Einsendungen kämen auch von jungen Menschen. Die bisher jüngste Einsenderin sei erst vier Jahre alt gewesen. «Da hat dann die Mutter den Vorschlag abgeschickt.»

Plattdeutsch gilt als eigene Sprache und ist im ganzen Norden verbreitet. Seit einigen Jahren wächst das Bemühen, sie Kindern und Jugendlichen wieder verstärkt beizubringen. Für Kindergärten und Grundschulen gibt es Programme. An einigen Gymnasien kann Plattdeutsch sogar als Abiturfach belegt werden.

Die Ausschreibung des Fritz-Reuter-Literaturmuseums und des Heimatverbandes MV für das plattdeutsche Wort des Jahres ist Jahn zufolge bundesweit einzigartig. Im vergangenen Jahr ging das Wort «Fräden» (Frieden) als Sieger hervor.

Bester aktueller Ausdruck auf Platt wurde im vergangenen Jahr «Brägenplietschmaschin» für «Künstliche Intelligenz». «Brägenplietschmaschin» ist eine Zusammensetzung aus den plattdeutschen Wörtern für Gehirn, klug und Maschine. Bei den schönsten Redensarten oder Sprichwörtern gewann «Leiwer drög Brot in’n Fräden, as Kauken un Braden in Striet», was so viel heißt wie «Lieber trocken Brot im Frieden als Kuchen und Braten im Streit».

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