Der Schriftsteller Salman Rushdie («Die satanischen Verse») mag eindimensionale Einordnungen nicht. Menschen hätten mehr als nur eine einzelne Eigenschaft wie etwa schwarz, jüdisch oder homosexuell zu sein. «Für einen Schriftsteller wäre das ein unbrauchbarer Charakter», sagte der 76-Jährige am Donnerstagabend während der Vorstellung seines neuen Buches «Knife. Gedanken nach einem Mordversuch» im Deutschen Theater auf Einladung des Internationalen Literaturfestivals Berlin.
«Menschen sind nicht so», sie seien vielfältige Lebewesen voller Widersprüche. Ein Schriftsteller wisse um diese menschliche Natur, sagte der in New York lebende indisch-britische Autor in Berlin.
Im April ist Rushdies neues Buch erschienen. Darin verarbeitet er das auf ihn verübte Attentat im August 2022. Bei einer Veranstaltung in den USA hatte ein Mann den Autor mit einem Messer angegriffen und ihn schwer verletzt. Rushdie überlebte, verlor aber sein rechtes Auge und erlitt weitere schwere Verletzungen. 1989 hatte der damalige iranische Revolutionsführer Ayatollah Chomeini wegen des Romans «Die satanischen Verse» zur Ermordung des Autors aufgerufen.
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