Am Hans Otto Theater in Potsdam werden in der kommenden Spielzeit viele Stücke zu den Themen Hass und Hetze im Mittelpunkt stehen. Das Theater wolle dem «ein Plädoyer für Vielfalt, Ambivalenz, Diversität, Verrücktheit, Heiterkeit, Buntheit, Humanismus» entgegensetzen, erklärte Intendantin Bettina Jahnke laut einer Mitteilung am Donnerstag. Die Theatermacher beobachteten derzeit eine Zunahme von Hass und Hetze in der Gesellschaft.
Insgesamt 18 Premieren, darunter zwei Uraufführungen, seien in der Spielzeit 2024/25 geplant, hieß es in der Mitteilung des Theaters. Hinzu kommen Stücke aus dem Abendspielplan oder etwa die Potsdamer Winteroper.
Die Eröffnungspremiere «7 ½ Brücken» ist laut den Veranstaltern ein «Potsdam-Porträt». In einer revueartigen Darbietung sollen bekannte und verschollene Geschichten der Brandenburger Landeshauptstadt erzählt werden. Am folgenden Tag wird in «Das beste aller möglichen Leben» eine rasend schnelle Lebensgeschichte erzählt: «Das Findelkind Christopher wächst vor den Augen seiner entsetzten Zieheltern binnen zwei Stunden vom Kleinkind zum Mann heran, nimmt Drogen, wird gewalttätig und stirbt», hieß es in der Kurzbeschreibung des Stücks.
In dem Stück «Mein Kampf» treffen auf der Bühne des Hans Otto Theaters der jüdische Buchverkäufer Schlomo Herzl und der junge Adolf Hitler in einem Wiener Obdachlosenasyl aufeinander. Es verbindet nach Angaben des Theaters tiefen Schmerz mit philosophischer Weisheit und jüdischem Humor.
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