Die Zahl der Bestattungen in Berlin steigt deutlich, der Platzbedarf auf den Friedhöfen allerdings nicht. Denn bei den Bestattungsarten gibt es einen klaren Trend: Urnenbeisetzungen nehmen weiter zu. Das geht aus der Antwort des Senats auf eine parlamentarische Anfrage aus der Linke-Fraktion im Abgeordnetenhaus hervor. Danach ist die Zahl der Bestattungen von 29.827 im Jahr 2006 auf 33.024 im Jahr 2022 gestiegen.
Die Zahl der Erdbestattungen nahm von 6.558 auf 5.507 ab, die der Urnenbeisetzungen, die deutlich weniger Platz beanspruchen, von 23.269 auf 27.517 zu. Auffallend: Nicht alle, die in Berlin sterben, werden auch in der Stadt beigesetzt. Denn die Zahl der Sterbefälle stieg im gleichen Zeitraum von 31.523 auf 37.588.
Nach Einschätzung der für das Thema zuständigen Umweltverwaltung ist künftig mit weiter steigenden Bestattungszahlen zu rechnen. Hintergrund ist schlicht die Tatsache, dass die Einwohnerzahl steigt.
Friedhofsflächen dürften dennoch nicht knapp werden: Zum einen wegen des Trends zur Urnenbestattung oder einer Bestattung außerhalb Berlins, zum anderen weil auch die Nutzungszeiten von Gräbern kürzer werden.
«So kann weiterhin von einem Friedhofsflächenbedarf von weniger als insgesamt 800 Hektar in Berlin ausgegangen werden.» Der Bedarf an Friedhofsflächen ist in den vergangenen Jahren sogar um rund 819.000 Quadratmeter zurückgegangen - sie sind entwidmet worden. Mit 665.000 Quadratmetern ist der Großteil davon zu Grünflächen geworden.
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