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Brandenburg bleibt trotz Svolt-Rückzug Zentrum für Batteriefertigung

Jörg Steinbach (SPD), Brandenburger Minister für Wirtschaft, spricht während eines Interviews. / Foto: Soeren Stache/dpa/Archiv
Jörg Steinbach (SPD), Brandenburger Minister für Wirtschaft, spricht während eines Interviews. / Foto: Soeren Stache/dpa/Archiv

In Brandenburg soll eine neue Wertschöpfungskette der Batteriefertigung wachsen. Der Hersteller Svolt hat aber den Rückzug angetreten. Wirtschaftsminister Steinbach zeigt sich dennoch zuversichtlich.

Brandenburg bleibt nach Ansicht des Wirtschaftsministeriums trotz des Rückzugs des chinesischen Batterieherstellers Svolt ein Zentrum für Batteriefertigung. «Da ist jetzt ein Glied aus dieser Kette 'rausgefallen», sagte Wirtschaftsminister Jörg Steinbach (SPD) am Mittwoch im Wirtschaftsausschuss des Landtags in Potsdam. Es gebe jedoch unter anderem mit Elektroautobauer Tesla genug Batteriezellhersteller in der Nähe, so dass dies «keinen Einfluss auf den Strukturwandel haben wird». Die Realisierung der Lithium-Herstellung bei Rock Tech in Guben (Landkreis Spree-Neiße) sei auch weiter geplant.

Der Minister sieht noch immer eine Wertschöpfungskette für Batterien. Er verwies auf die Anodenproduktion bei Altech in Schwarze Pumpe (Spree-Neiße), die weiter geplante Lithium-Produktionsanlage von Rock Tech in Guben sowie die Kathodenproduktion und das Batterie-Recycling bei BASF in Schwarzheide (Oberspreewald-Lausitz). «Der Standort in Schwarzheide ist definitiv an der Stelle gesichert, da brauchen wir uns keine Gedanken zu machen», sagte Steinbach. Eine Batterie besteht unter anderem aus Anoden- und Kathodenmaterial. Er nannte auch Autobauer Tesla in Grünheide (Oder-Spree), der «bis zu einer gewissen Produktreife» Batteriezellen herstelle.

Der chinesische Batteriehersteller Svolt hatte in der vergangenen Woche angekündigt, dass er sich nicht wie geplant in Lauchhammer in der Lausitz ansiedeln wird. Svolt begründete dies mit Unsicherheiten im Automobilmarkt, Strategieänderungen bei Autobauern und einem weggefallenen Kundenprojekt. «Es wird keine Batteriefabrik von Svolt in Europa geben, das betrifft also auch das Saarland», sagte der Minister. «Die geplante Fabrik dort wird auch nicht realisiert - genauso wenig wie die hier in Lauchhammer.» Die Wirtschaftsförderung Brandenburg versuche, einen neuen Interessenten für das Gelände zu finden.

In Guben will Rock Tech einen Konverter zur Produktion von Lithiumhydroxid als Grundstoff für die Batterieproduktion für E-Autos und Energiespeicher errichten und betreiben und hat dafür bereits eine Teilgenehmigung des Landes Brandenburg erhalten. Rock Tech erhält aber wegen einer angespannten Haushaltslage keine Bundesförderung im Rahmen der Förderrichtlinie «Resilienz und Nachhaltigkeit des Ökosystems der Batteriezellfertigung». «Wir sind in intensiven Gesprächen, ich kann aber noch kein endgültiges Ergebnis an der Stelle verkünden», sagte Steinbach. «Wir sind aber da auf einem guten Weg.»

Im vergangenen Jahr waren in Brandenburg nach Angaben der Wirtschaftsförderung in der Wertschöpfungskette Batterie 33 Unternehmen mit rund 9300 Arbeitsplätzen tätig.

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