Claus Peymann inszeniert Kafka und Götz Schubert spielt in «Othello» - das sind zwei von 22 Programmpunkten des diesjährigen Lausitz Festivals in Ostsachsen. Das Meisterwerk von William Shakespeare in der Regie von Marcel Kohler und dessen einzige überlieferte literarische Handschrift «Die Fremden» werden laut Ankündigung der Intendanz am 25. August in einer ehemaligen Glasfabrik in Weißwasser aufgeführt. Darin «erleben wir die komplexen Beziehungen zum Anderen», sagte Festivalchef Daniel Kühnel.
Am Vorabend soll den Angaben nach unter dem Titel «Freude schöner Lausitzfunken» in der Görlitzer Altstadt der 4. Satz von Ludwig van Beethovens 9. Sinfonie mit der «Ode an die Freude» erklingen, deren Melodie seit 1985 als offizielle Europahymne gilt. Mit «ihrem zeitlosen Ruf nach universeller Brüderlichkeit» sei sie «ein kraftvolles Zeichen für Gemeinschaft und Zusammenhalt», sagte Kühnel. Bei der Aufführung durch das Orchester der Neuen Lausitzer Philharmonie mit internationalen Solisten und extra gebildetem Chor ist übrigens Mitsingen erwünscht.
Zu den Festival-Highlights gehören zudem eine szenische Lesung der tschechischen Autorin Radka Denemarková im Görlitzer Bahnhof und ein Konzert der aus Venezuela stammende Pianistin Gabriela Montero. Im Neuen Schloss in Bad Muskau sind außerdem unter dem Titel «Die verlorenen Spiegel» Fotografie und Malerei ausgestellt - unter anderem von Andreas Gursky.
Die fünfte Ausgabe des europäischen Kunstfestivals unter dem Motto «Anderselbst» bietet vom 24. August bis 14. September insgesamt rund 60 Veranstaltungen an besonderen Orten in Südbrandenburg und Ostsachsen - von Klassikkonzerten über Jazz, Theater, Tanz, Film, Literatur, Liederabenden bis zu philosophischen Gesprächen. Der Görlitzer Oberbürgermeister Octavian Ursu (CDU) kündigte an, dass künftig auch die Stadthalle ein Festivalspielort sein wird - die Sanierung könne dank des eingegangenen Fördermittelbescheids auf den Weg» gebracht werden.
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