An der Schloßstraße mitten in Steglitz könnte es in der zweiten Jahreshälfte eine neue Notunterkunft für Obdachlose geben. Das sagte der im Bezirk Steglitz-Zehlendorf zuständige Sozialstadtrat Tim Richter (CDU). Ein möglicher Standort für eine Kältehilfe-Einrichtung ist das Erdgeschoss im Steglitzer Kreisel in unmittelbarer Nähe des Steglitzer Rathauses.
Der Gebäudekomplex mit dem weithin sichtbaren und nach wie vor nicht zu Ende sanierten Turm mit seinem auffälligen Stahlskelett gehört der Adler Group. Das Immobilienunternehmen sehe durchaus seine soziale Verantwortung im Kiez, sagte Richter. Zuvor hatte die «Berliner Morgenpost» darüber berichtet.
Adler Group kann der Idee einiges abgewinnen
Eine Sprecherin des Konzerns bestätigte die Gespräche: «Wir stehen derzeit in Austausch mit der Berliner Kältehilfe und dem Bezirk in Bezug auf die mögliche Nutzung der Räumlichkeiten im Sockel des Steglitzer Kreisels.» Dabei gehe es zunächst um die Wintersaison 2025/2026. «Die Adler Group begrüßt die angedachte Nutzung.»
Noch ist nichts unterschrieben. Es gebe aber ein gemeinsames Interesse, an dem Ziel zu arbeiten, sagte Richter. Der Bezirk ist bei seiner Suche nach einem neuen Standort damit zumindest einen Schritt weiter. Die Zeit drängt: Die bisher noch genutzte Kältehilfe-Einrichtung in Wannsee mit 30 Plätzen soll bald schließen, sagte Richter. Dort gebe es gravierende bauliche Mängel.
Zahl der Plätze in der neuen Unterkunft ist noch unsicher
In der neuen Unterkunft im Steglitzer Kreisel seien sogar mehr Plätze als in der bisherigen realistisch. Umbaumaßnahmen an dem Gebäude aus dem Jahr 1980 begannen bereits vor Jahren, sind aber ins Stocken gekommen. In dem Hochhaus an der Schloßstraße, das vor allem für Büros genutzt wurde, sollten Eigentumswohnungen entstehen. Die Zukunft des Komplexes nach einem möglichen Verkauf durch die Adler Group gilt als offen.
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