Pflegeeltern in Berlin bekommen deutlich mehr Geld. Wie Katharina Günther-Wünsch (CDU), Senatorin für Bildung, Jugend und Familie, sagte, werden die Pauschalsätze von September an erhöht. In Summe bekommen die jüngsten Kinder jetzt knapp 280 Euro, die Ältesten etwa 140 Euro mehr. Die Pauschalen richten sich nach Alter und dem Förderbedarf. Zusätzlich startet ab Januar 2025 ein Modellprojekt, das Leistungen ähnlich dem Elterngeld bietet.
Damit eine Familie in Berlin ein Kind in Pflege aufnehmen kann, dürfen die Eltern für die Eingewöhnungszeit bis zu einem Jahr nicht arbeiten. Außerdem bekommen sie kein Elterngeld. Daher können und möchten manche potenzielle Familien kein Kind aufnehmen, wie eine Sprecherin sagte. Das Projekt «Startbonus - Pflegekind» soll Abhilfe schaffen. Zusätzlich zu den Pflegesätzen gibt es dann 924 Euro.
Die Voraussetzungen: Das Kind muss zwischen null und sechs Jahre alt und darf nicht eingeschult sein. Bis zu zwölf Monate sollen die Leistungen greifen und werden pro Familie an eine Pflegeperson vom Einkommen unabhängig ausgezahlt. Das sei wichtig, so Günther-Wünsch, denn: «Über 8.000 junge Menschen sind stationär untergebracht, weniger als 2.000 von ihnen in Pflegefamilien.»
Modellprojekt läuft zunächst über zwei Jahre in Berlin
«Wir wollen damit nicht nur insgesamt neue Pflegefamilien gewinnen, sondern auch neue Zielgruppen erschließen», sagt die Senatorin. Das Modellprojekt läuft zunächst über zwei Jahre in Berlin und wird aus Mitteln der Senatsverwaltung finanziert. Insgesamt stellt das Land dafür bis zu 1 Million Euro aus dem Haushalt zur Verfügung. «Diese elterngeldähnlichen Leistungen sind gesichert», so Günther-Wünsch.
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