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Alba setzt gegen Bayern auf Mentalität

Berlins Louis Olinde (l-r) und Malte Delow umarmen sich nach dem Sieg neben Justin Bean. / Foto: Andreas Gora/dpa/Archivbild
Berlins Louis Olinde (l-r) und Malte Delow umarmen sich nach dem Sieg neben Justin Bean. / Foto: Andreas Gora/dpa/Archivbild

Mit viel Teamgeist und Wille kämpft sich Alba ins Finale der Basketball-Bundesliga. Mit dieser Mentalität wollen die Berliner nun auch die Bayern ärgern - sind aber klarer Außenseiter.

Die Spieler von Alba Berlin feierten den Finaleinzug in der Basketball-Bundesliga fast wie einen Titel. Nach dem hart erkämpften 97:84-Heimsieg im entscheidenden fünften Playoff-Spiel gegen die Niners Chemnitz lagen sich die Berliner am Donnerstagabend in den Armen. «Ich bin sehr stolz auf das Team. Wir haben dieses Jahr viel durchmachen müssen, hatten viele Probleme. Aber das Team hatte die Kapazität gegen alle Widerstände anzukämpfen», sagte Trainer Israel Gonzalez.

Lange Zeit zum Feiern bleibt aber nicht. Schon am Samstag muss Alba im ersten Finalspiel der Best-of-Five-Serie beim Topfavoriten FC Bayern München antreten (20.30 Uhr/Dyn). «Das wird nicht einfacher», sagte Guard Malte Delow. Und während die Berliner fünf Spiele in den Knochen haben, zogen die Bayern im Schnelldurchgang ins Finale ein, konnten sich eine Woche lang erholen. Die Rollen scheinen klar verteilt. «Die Wetten sprechen gegen uns. Und vielleicht wird es für uns nicht reichen. Aber das müssen wir erst herausfinden», sagte Sportdirektor Himar Ojeda.

Zumal die Berliner fast mit dem letzten Aufgebot Chemnitz niedergerungen hatten. Ohne vier Verletzte, ohne einen gelernten Point Guard. Und Weltmeister Johannes Thiemann quälte sich mit Knieschmerzen durch die gesamte Partie. In der Halbzeit konnte er sich vor Schmerzen nicht mehr bewegen. «Er litt und weinte, war völlig zerstört», berichtete Ojeda. Und doch biss der Kapitän auf die Zähne, kam in der zweiten Halbzeit wieder rein und machte am Ende wichtige 14 Punkte.

 «Und jeder folgte seinem Spirit», fand Gonzalez. So kämpfte sich Alba förmlich ins Finale. «Wir haben alle ein bisschen was beigetragen. Wir haben einen Kern gefunden, haben uns zusammengetan», sagte Delow. Mit den vielen Euroleague-Niederlagen und der nicht enden wollenden Verletzten-Misere hat Alba eine gewisse Jetzt-erst-recht-Mentalität entwickelt. «Diese Entwicklung ist vielleicht wichtiger als einige Titel in der Vergangenheit. Denn Dinge, auf die man aufbaut, zeigen sich nicht nur in Titeln», sagte Ojeda.

Das Team ist in der personellen Not zusammengewachsen. «Die, die jetzt auf dem Feld sind, die wissen, wir müssen. Es gibt keine Ausreden, es gibt keine Ersatzleute. Das gibt natürlich ein bisschen Druck, aber auch Selbstbewusstsein», sagte Delow. Denn diese Mannschaft gibt niemals auf. «Wir haben diesen Spirit, dass wir kämpfen wollen, mit allem, was wir haben», sagte Ojeda. Und das wollen die Berliner auch im Finale wieder tun. Egal, wie schwierig die Umstände auch scheinen mögen.

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