Bei den Füchsen Berlin herrschten nach dem Remis im Spitzenspiel der Handball-Bundesliga gemischte Gefühle. «Wenn du die letzten Minuten hinten liegst, können wir schon zufrieden sein mit dem Punkt. Wenn man den ganzen Spielverlauf ankuckt, schwingt aber schon ein bisschen Unzufriedenheit mit. Ich fand, wir waren von der ersten Minute an die bessere Mannschaft», sagte Trainer Jaron Siewert nach dem 31:31 am Sonntag beim Tabellendritten SG Flensburg-Handewitt.
Die Chancen auf die Champions League sind für den Tabellenführer aus der Hauptstadt damit gestiegen und der Traum von der ersten Meisterschaft konnte am Leben erhalten werden. So weit wollen die Berliner aber noch nicht schauen. Noch sind zwölf Spiele zu absolvieren. «Es war eines der wahrscheinlich schwersten Auswärtsspiele. Es war ein wichtiger Schritt, aber wir haben noch ein bisschen zu gehen», sagte Kapitän Paul Drux.
Trotz langer Führung lagen die Füchse in Flensburg in der Schlussphase im Rückstand. Doch zwei Sekunden vor Ende gelang noch der Ausgleich durch Lasse Andersson. Drux lobte deshalb vor allem die mentale Stärke des Teams. «Wir spielen mit genügend Selbstvertrauen und lassen uns auch in dieser Halle nicht aus der Ruhe bringen», sagte er.
Und das nächste richtungsweisende Spiel wartet auf die Füchse bereits am Dienstag. Dann kämpfen die Berliner in Gruppe IV bei Sporting CP Lissabon (20.45 Uhr/Dyn) um die direkte Qualifikation für das Viertelfinale in der European League. «Wir wollen ganz Europa zeigen, dass der letzte Dienstag nur ein schlechter Tag der Füchse war», sagte Kreisläufer Mijajlo Marsenic. Denn das Hinspiel in Berlin am letzten Dienstag hatten die Berliner überraschend 31:32 verloren.
Die Ausgangslage ist deshalb klar. «Unser Ziel ist es, als Gruppenerster ins Viertelfinale zu gehen. Also müssen wir mit mindestens zwei Toren gewinnen», kündigte Siewert an. Drux erwartet aber erneut ein schwieriges Spiel. «Die haben jetzt natürlich mehr Selbstvertrauen. Und gerade nach dem Hinspiel wird das schon unangenehm», sagte er. Deshalb gilt es auch in Portugal Ruhe zu bewahren. «Im Endeffekt hat sich ja nichts geändert, wir wollten auch da gewinnen. Aber wir haben jetzt natürlich mehr Druck», sagte Drux.
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