Die Berlin Volleys vollziehen in nur vier Tagen einen rasanten Rollentausch. Am Donnerstag galt der deutsche Volleyball-Meister im Champions-League-Viertelfinale bei Itas Trentino noch als krasser Außenseiter und verlor wie schon im Hinspiel mit 0:3. Im deutschen Pokalfinale gegen den Bundesliga-Sechsten Volleys Herrsching am Sonntag (16.15 Uhr) in Mannheim ist die Mannschaft dagegen «klarer Favorit», wie Geschäftsführer Kaweh Niroomand sagt. Mit dem mahnenden Zusatz: «Aber das wird kein Selbstgänger.»
Das Aus in der Königsklasse hinterlässt bei den BR Volleys zwiespältige Gefühle. «Obwohl wir enttäuscht sind, aus dem Viertelfinale mit 0:6 Sätzen rauszugehen, können wir stolz auf das insgesamt Erreichte sein», sagte Trainer Joel Banks und erklärte: »Wir haben uns erfolgreich durch eine schwere Gruppe gekämpft und dann gegen Tours VB in den Play-offs zwei sehr solide Siege eingefahren.» Das Fazit für sein Team aus dieser Champions-League-Saison: «Wir dürfen den Kopf oben behalten, auch wenn wir gegen Trentino an unsere Grenzen gestoßen sind.»
Am Sonntag streben die BR Volleys nun gegen Endspiel-Neuling Herrsching den siebten Pokalsieg in ihrer Vereinsgeschichte an. Aber der Hauptstadtclub ist gewarnt. In der Bundesliga mussten die Berliner bei ihrem 3:2-Sieg in Herrsching einen Punktverlust hinnehmen und beim 3:0-Erfolg im Rückspiel wurde der dritte Satz beim 38:36 auch zum Kraftakt. «Es geht um den ersten Titel in diesem Jahr. Den zu gewinnen, dafür werden wir alles geben», sagt Mannschaftskapitän Ruben Schott. Die Herrschinger ihrerseits sehen eine Außenseiterchance. «Es ist nur ein Spiel. Da kann alles passierten», sagt ihr Diagonalangreifer Filip John.
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