Die Fußballerinnen des 1. FC Union Berlin spüren nach ihrem Erfolgslauf in der Regionalliga Nordost die gestiegene Wertschätzung in Köpenick. «Die Union-Familie ist unheimlich gewachsen. Man hat gemerkt, mehr Leute wissen Bescheid. Mehr Leute interessieren sich dafür. Man führt Gespräche, die es vielleicht vor eineinhalb Jahren noch nicht gab, weil keiner wusste, wer du bist oder wer diese Trainergruppe da ist», berichtete Trainerin Ailien Poese.
Sollten die Unionerinnen den Aufstieg in die 2. Bundesliga perfekt machen, dürfte die Familie weiter wachsen. Nach einer perfekten Saison mit 22 Siegen aus 22 Spielen und einem Torverhältnis von 145:5 gehen die Köpenickerinnen als Favorit in die Duelle mit dem Meister der Regionalliga Nord, SV Henstedt-Ulzburg. Das Hinspiel steigt an diesem Sonntag (14.00 Uhr) im Stadion An der Alten Försterei vor über 10.000 Zuschauern. Eine Woche später müssen die Berlinerinnen in der rund 30.000-Einwohner-Gemeinde nahe Hamburg ran.
Schon jetzt ist in ganz Köpenick die Vorfreude zu spüren. «Im Bezirk hat es sich auch geändert. Ich kriege schon oft ein «eisern», wenn ich irgendwo durch die Straße laufe und keine Union-Sachen anhabe. Weil die Leute einen erkennen. Und ich sehe natürlich auch, dass die Plakate hängen», sagte Poese.
«Haben ein Selbstverständnis entwickelt»
Der Druck ist groß. Ganz Berlin erwartet nach der Leistungsexplosion in dieser Spielzeit den Aufstieg. «Das sind die beiden Spiele, auf die es ankommt, aber auch die Spiele, auf die wir eine Saison lang hingearbeitet haben. Jetzt gibt es diese greifbare Chance, in die 2. Liga aufzusteigen», sagte Poese und befand mit purem Optimismus: «Wir haben schon ein gewisses Selbstverständnis entwickelt».
Union hat sein Engagement im Frauen-Bereich in den letzten Jahren deutlich verstärkt und professionalisiert. Im kürzlich eröffneten Trainingszentrum Oberspree haben die Fußballerinnen und der Nachwuchs eine Heimat und Arbeitsstätte gefunden. «Einen Riesensprung» bescheinigte Poese ihrem Team dadurch. «Vorher war es Fußball am Abend und vorher arbeiten und jetzt ist es halt Fußball am Tag und dann, wie jeder normale Arbeitnehmer, am Abend Freizeit zu haben oder sich noch um Regeneration zu kümmern.»
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