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Queerer Ex-Athlet Patch ermutigt Fußballer zu Coming-out

Berlins Benjamin Patch spielt den Ball über das Netz. / Foto: Andreas Gora/dpa
Berlins Benjamin Patch spielt den Ball über das Netz. / Foto: Andreas Gora/dpa

Ex-Volleyballer Benjamin Patch möchte Fußballprofis in Deutschland ermutigen, zu ihrer Homosexualität zu stehen und sich zu outen.

Ex-Volleyballer Benjamin Patch, der 2020 sein Coming-out hatte, will Fußballprofis in Deutschland zu einem ähnlichen Schritt ermutigen. Es sei wichtig, «dass jemand in einer privilegierten Position, wie ein Profisportler, das Leben von jemandem oder den Verlauf der Geschichte beeinflussen kann, indem er sich einfach dafür entscheidet, so zu leben, wie er leben möchte», sagte der 29-Jährige der Deutschen Presse-Agentur am Freitag. «Das ist eine sehr einfache Geste der Hoffnung für viele Menschen.»

Trotzdem sei kein Sportler jemandem ein Coming-out schuldig. Der frühere Diagonalangreifer vom Volleyball-Rekordmeister Berlin Volleys verwies aber auf seine eigenen positiven Erfahrungen. «Ich kann gar nicht genug betonen, wie wichtig es für jeden Menschen, ob Sportler oder nicht, ist, sich nicht so viele Gedanken zu machen und den Menschen nicht so viel Macht über seine Chancen zu geben, sein Leben zu leben», sagte der US-Amerikaner.

Sexualität werde als Thema in der Gesellschaft zu wichtig genommen. «Aber bis wir einen besseren Punkt in der Geschichte der Menschheit erreicht haben, habt etwas Mut. Geht einfach davon aus, dass euer Leben noch viel besser werden wird», sagte Patch, der auch Verständnis für das Zögern zeigte. Es erfordere viel Mut, sich von Konventionen zu lösen.

Für diesen Freitag, den Internationalen Tag gegen Homophobie, hatte Ex-Jugendnationalspieler Marcus Urban ein Gruppen-Coming-out im Profifußball angekündigt. In Deutschland hat noch kein aktiver männlicher Fußball-Profi seine Homosexualität öffentlich gemacht.

Patch hatte dem Berliner «Tagesspiegel» 2020 gesagt, dass er queer sei. Heute will der 29-Jährige, der seine Sportlerkarriere 2022 beendete und wieder in den USA lebt, nicht auf ein Adjektiv festgelegt werden: «Ich mag Männer. Manchmal mag ich auch Frauen. Du kannst mich bisexuell nennen, was auch immer. Ich lebe einfach mein Leben. Andere Leute werden irgendwann begreifen, dass das das Ehrlichste und Wichtigste ist, was man tun kann.»

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