Wegen der Fußball-Europameisterschaft haben rund 22.000 Berliner Polizisten und Angestellte der Polizei derzeit eine wochenlange Urlaubssperre. Es gehe um eine «einzigartige Einsatzlage in der Stadt», sagte Polizeipräsidentin Barbara Slowik am Montag im Innenausschuss. Wie viele Überstunden anfallen würden, könne man derzeit aber nicht sagen.
Ausgleich dafür könnten die Polizisten später nehmen. Das sei auch abhängig davon, wie weit Deutschland kommt, welche Spielpaarungen sich noch ergeben und welche Fangruppen aufeinandertreffen könnten.
Die Berliner Polizei könne dann bei Bedarf auch noch mehr Unterstützung aus anderen Bundesländern erhalten. Zudem seien auch aus anderen Staaten Polizisten nach Deutschland gekommen, um im Umgang mit den ausländischen Fans zu unterstützen. In ganz Deutschland seien das etwa 1000 Polizisten aus Ländern, die an der EM teilnehmen.
Gewerkschaft übt Kritik
Die Berliner Gewerkschaft der Polizei (GdP) kritisierte, es gebe «eine dauerhafte Einsatzbereitschaft ohne Raum für Freizeit- und Sozialleben und scharf am Rande der gesetzlich verbrieften Ruhezeiten».
Weiter hieß es: «Wenn Kräfte im Dienst um 22 Uhr erfahren, dass sie am nächsten Tag nicht frei haben, sondern bereits nach elf Stunden Ruhephase wieder antreten dürfen, nagt das massiv an der Gesundheit.» Es sei unverständlich, warum Berlin darüber hinaus noch Polizisten in andere Städte schicke.
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