Lizenzspielleiter Thomas Kessler hofft vor der letzten Chance des 1. FC Köln im Abstiegskampf der Fußball-Bundesliga auf einen besonderen Effekt. «Ich habe im Fußball ganz oft Phasen erlebt, wo der Ball nicht über die Linie will», sagte Kessler am Tag vor dem Heimspiel gegen den 1. FC Union Berlin (Samstag, 15.30 Uhr/Sky): «Und dann ist es vielleicht irgendwann diese Ketchup-Flasche, die wir alle kennen. Auf die wir so lange draufschlagen, bis irgendwann eine ganze Menge rauskommt.» Es werde dem Verein «aber nix nutzen, irgendwelche Ketchup-Flaschen durch die Gegend zu werfen. Sondern uns nutzt es nur, die Bälle ins Tor zu schießen».
Die Kölner haben mit 24 Toren aus 32 Spielen die mit Abstand schwächste Offensive der Liga. Sollte Köln am Samstag gegen Union nicht gewinnen, wäre der siebte Bundesliga-Abstieg besiegelt. Bei einem Sieg würden die Kölner auf drei Punkte an Union heranrücken und könnten die Berliner am letzten Spieltag noch verdrängen.
«Es ist gefühlt seit Wochen alternativlos, dass wir gewinnen müssen», sagte Trainer Timo Schultz am Freitag: «Jetzt ist es de facto so, dass wir gewinnen müssen, um uns ein weiteres Endspiel zu erspielen. Deshalb wird es für uns nur einen Gang geben, und der ist nach vorne. Nach dem Abpfiff gegen Freiburg waren alle niedergeschlagen. Aber 24 Stunden später war man schon wieder im Angriffsmodus, weil aufgrund der Ergebnisse noch alles möglich ist.»
Die Stimmung rund ums Team sei «auf jeden Fall angespannt, da müssen wir nicht drum herumreden. Alles andere wäre auch fehl am Platz. Aber wenn man sieht, mit welcher Freude die Jungs auch trainieren, stimmt mich das absolut positiv».
Dass Union noch einmal den Trainer gewechselt hat - U19-Coach Marco Grote ersetzte Nenad Bjelica - sei aber unerheblich: «Zwei Spieltage vor dem Ende mit drei Trainingseinheiten, da hat man als Trainer nicht mehr den Riesen-Einfluss», sagte Schultz.
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