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1. VfL Potsdam feiert perfekten Erstliga-Aufstieg

Potsdams Josip Simic (r) wirft den Ball auf das Tor gegen Simon Strakeljahn von TV Großwallstadt. / Foto: Andreas Gora/dpa
Potsdams Josip Simic (r) wirft den Ball auf das Tor gegen Simon Strakeljahn von TV Großwallstadt. / Foto: Andreas Gora/dpa

Mit einem Kantersieg gegen Großwallstadt ist Tabellenführer 1. VfL Potsdam vier Spieltage vor Saisonende der Aufstieg in die Handball-Bundesliga nicht mehr zu nehmen.

Völlig losgelöst hüpften und tanzten die Handballer des 1. VfL Potsdam nach dem perfekten Erstliga-Aufstieg über die Platte. «Was wir da heute für ein Festival abgerissen haben, war unglaublich. Heute wird einfach nur genossen. Das ist einfach nur Gänsehaut pur», freute sich Torhüter Lasse Ludwig nach dem 43:28-Kantersieg am Samstagabend gegen den TV Großwallstadt. Drei Spieltage vor Ende stehen die Brandenburger als erster Aufsteiger in die Bundesliga fest.

Für Potsdam ist es die Premiere in der höchsten deutschen Spielklasse. «Es ist schon ein besonderer Moment. Wir sind über ganz, ganz viele Jahre gewachsen. Vor drei Jahren hat der Traum mit dem Aufstieg angefangen», sagte Trainer Bob Hanning, im Hauptberuf auch Geschäftsführer der Füchse Berlin. Der 56-Jährige war bei der Schlusssirene sichtlich gerührt.

Der Aufstieg für Potsdam kam für viele sicherlich überraschend. Zudem das Team erst 2022 in die zweite Liga aufgestiegen war. «Alle dachten, wir brechen irgendwann ein», sagte Hanning. Ihm war aber immer klar, «wenn wir einmal weg sind, holt uns keiner mehr ein». Der Coach hat vor allem auf die Siegerqualitäten seiner Spieler gesetzt. «Wir wissen, wie man gewinnt», sagte er und spielte auf die diversen Jugendmeisterschaften einiger Akteure an. Zudem wurden Ludwig, Max Beneke und Moritz Sauter im letzten Sommer U21-Weltmeister.

Nach Solingen und den Füchsen war es für Hanning sein dritter Aufstieg. Ein besonderer, wie er gesteht. Denn sein Team besteht vornehmlich aus sehr jungen Akteuren. «Ohne den Torwarttrainer haben wir einen Durchschnitt von 22 Jahren. Das ist die jüngste Mannschaft, die je in die Bundesliga aufgestiegen ist», sagte er. «Und das ringt mir ganz viel Respekt ab. Die Jungs haben das herausragend gemacht.»

Hanning hat das Team in den letzten drei Jahren trainiert. Für ihn war es immer ein Nehmen und Geben. «Wenn du siehst, was da für Persönlichkeiten groß geworden sind, dann schätzt du diese Menschen unheimlich wert. Auch ich kann von denen jeden Tag etwas lernen», sagte er.

Als Trainer hört Hanning aber jetzt auf. «Dass ich dem Projekt weiter erhalten bleibe, weil wir ja auch eine Idee verfolgen, das ist keine Frage», sagte er. Die enge Kooperation mit den Füchsen aber findet durch den Aufstieg ein Ende. Spieler mit Doppelspielrecht können nicht mehr für beide Teams auflaufen. Die enge Zusammenarbeit läuft aber weiter. Hanning schwebt mit Potsdam ein «Team Deutschland» mit jungen Talenten vor, die bei anderen Bundesligavereinen auf der Bank versauern. So laufen die Planungen für die neue Saison laut Hanning bereits: «In den nächsten zehn Tagen werden wir den Trainer verkünden und noch ein, zwei Spieler.»

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