loading

Nachrichten werden geladen...

Veröffentlicht mit CMS publizer®

Bjelica offenbar vor dem Aus - Union-Coach verwundert

FC Bayern München- 1. FC Union Berlin. / Foto: Matthias Koch/dpa
FC Bayern München- 1. FC Union Berlin. / Foto: Matthias Koch/dpa

Der Kroate Nenad Bjelica steht beim 1. FC Union Berlin vor dem Aus, nachdem das Projekt mit ihm keine Zukunft haben soll. Ein Bericht des Kicker sorgt für Aufsehen.

Vom vermeintlichen Trainer-Beben beim 1. FC Union Berlin bekam Nenad Bjelica zunächst nichts mit. Der Kroate bereitete seine Mannschaft bei Kaiserwetter auf das richtungsweisende Spiel gegen den VfL Bochum vor, als ein Bericht über sein Ende in Köpenick aufpoppte. Wie der «Kicker» am Mittwoch vermeldete, hat das Projekt Bjelica bei Union keine Zukunft. Der stark abstiegsbedrohte Bundesligist und der strenge Osteuropäer sollen sich im Sommer trennen - ob der Klassenerhalt gelingt oder nicht. Der Verein wollte sich zu den Gerüchten auf dpa-Anfrage nicht äußern.

Bjelica selbst wusste auch nach dem Training von nichts. Sein Berater Alen Augustincic sagte dem TV-Sender Sky am Mittwoch, sie seien verwundert darüber, dass solche Informationen an die Öffentlichkeit gelangten. «Fakt ist: Wir haben bislang keine Kenntnis darüber, dass Nenad Union Berlin möglicherweise vorzeitig oder am Saisonende verlassen muss. Mit uns wurde seitens Union Berlin darüber noch nicht gesprochen», sagte Augustincic. Er versicherte: «Nenad gibt alles für Union.»

Überraschend wäre die Trennung aber nicht. Ja, nach seiner Amtsübernahme im November hatte Bjelica die Berliner aus dem Tabellenkeller auf Rang zwölf geführt und vorübergehend stabilisiert. Doch auf das zwischenzeitliche Hoch folgte der erneute Absturz. Nach nur einem Sieg aus neun Spielen herrscht Krisenstimmung rund um die Alte Försterei.

Bjelica sollte nach dem Abgang von Erfolgstrainer Urs Fischer die nächste Ära bei den Unionern prägen. Der frühere Bundesliga-Profi des 1. FC Kaiserslautern hatte bei seinem Start keine Trainer-Erfahrung in Deutschland oder außerhalb seiner kroatischen Heimat auf internationalem Top-Niveau vorzuweisen. Dem Vernehmen nach war der 52-Jährige die Wunschlösung von Club-Präsident Dirk Zingler gewesen.

Bjelicas Spielvorbereitung stößt auf Kritik

In fünf Monaten schaffte es Bjelica aber nicht, aus einem verunsicherten Kader eine selbstbewusste Mannschaft zu formen. Ausbleibende Erfolgserlebnisse, die zweitschlechteste Offensive der Liga und fußballerische Magerkost: Vor dem Kellerduell mit Bochum an diesem Sonntag ist der Vorsprung vor dem Relegationsplatz auf zwei Zähler geschrumpft. Union, das mit der Champions-League-Qualifikation in der Vorsaison den größten Erfolg seiner Vereinsgeschichte feierte, muss zittern.

Bjelica wird offenbar nicht zugetraut, die Mannschaft auf lange Sicht weiterzuentwickeln. Sein Rückhalt bröckelt. Bei der Clubführung hat der Kroate schon länger keinen einfachen Stand. Wie der «Kicker» berichtete, soll das Präsidium zu Wochenbeginn sogar darüber diskutiert haben, noch vor dem Spiel gegen Bochum Konsequenzen zu ziehen.

Zuletzt mehrten sich außerdem Gerüchte über eine Entfremdung mit Teilen des Teams. Bjelicas Spielvorbereitung, etwa der Verzicht auf Videoanalysen, sollen nach «Kicker»-Informationen einige Spieler kritisch sehen.

Bjelica stand schon im Januar vor dem Aus

Schon im Januar diskutierte man in Köpenick über eine vorzeitige Trennung, nachdem Bjelicas Ausraster gegen Leroy Sané für mächtig viel Aufsehen und unzählige Negativschlagzeilen gesorgt hatte. Bei einem Disput an der Seitenlinie hatte der 52-Jährige dem Offensivspieler des FC Bayern München aggressiv ins Gesicht gefasst. Vom DFB-Sportgericht wurde er dafür für drei Spiele gesperrt.

Copyright 2024, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten