Der Blick geht nach vorn. Wenngleich nach bisher acht Spielen bei den Fußballerinnen des 1. FFC Turbine Potsdam noch kein Sieg zu Buche steht, glauben die Bundesliga-Aufsteigerinnen weiter an einen möglichen Klassenerhalt. «Die Stimmung ist gut und ich sehe eine Entwicklung. Aber natürlich wissen wir, dass wir unbedingt mal drei Punkte holen müssen», sagte der Trainer des Tabellenschlusslichts, Kurt Russ.
Der Österreicher hat das Team Anfang Oktober übernommen, nachdem sein Vorgänger Marco Gebhardt mit fünf Niederlagen in fünf Spielen und 16 Gegentoren einen Fehlstart hingelegt hatte. «Ich habe probiert, etwas Lockerheit hereinzubringen und jetzt müssen wir schauen, dass wir die richtigen Hebel ansetzen und das auf die Reihe bringen», erklärte der 59-Jährige.
Spürbarer Aufwind
Mittlerweile sehe er statt Verunsicherung Freude auf dem Platz, auch das Zusammengehörigkeitsgefühl sei gestärkt – und das war zuletzt gleichermaßen im Wettkampf zu spüren. Aggressiver in der Verteidigung, mutiger in den Zweikämpfen und variabler im Spielaufbau erkämpften sich die Turbinen am vergangenen Wochenende ein 0:0 gegen die Abstiegskonkurrentinnen von Carl Zeiss Jena. «Das war wichtig. Das war das, was wir vorher nicht hatten. Auf der Leistung können wir aufbauen», sagte Russ zufrieden.
Erstmals sicherten sich die Potsdamerinnen in dieser Saison einen Punkt und konnten zudem verhindern, erneut einer Gegentorflut zu unterliegen. Problematisch bleibt aber weiterhin die eigene Trefferflaute, noch immer steht die Null auf der Habenseite. Eine Torschusspanik verspürt der Trainer bei seinen Spielerinnen allerdings nicht. «Im Training funktioniert das. Jetzt haben sie es auch besser aufs Feld gebracht als die Woche davor», sagte Russ, der aufgrund der vielen Verletzten im Team taktisch immer wieder variieren muss. In dieser Woche standen ihm nur 17 Feldspielerinnen zur Verfügung.
«Jammern hilft da aber nicht», sagte Russ vor dem Duell beim Tabellenvierten Bayer 04 Leverkusen am Sonntag (14.00 Uhr/ Magentasport). «Wir müssen dagegenhalten. Die spielen sehr rustikal und physisch an der Grenze, aber ich glaube, dass wir eine kleine Chance haben.»
Aufgrund der engen Situation im Tabellenkeller – Köln steht mit zwei Punkten auf Platz 11, Jena ist mit einem Zähler mehr einen Rang davor – könnte Potsdam mit einem Sieg den Abstiegsrang erstmals verlassen. «Es geht aber auch darum, immer eine Hoffnung zu haben», sagte Russ, der mit Turbine zeigen möchte, dass der Verein nicht grundlos in der Bundesliga antritt.
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