Bei Titelverteidiger und Oberligist Makkabi geht man nach dem umjubelten ersten Landespokalsieg des Vereins im Vorjahr relativ entspannt in das erneute Finale. «Wir haben schon etwas Historisches geschafft. Der ganz große Druck ist raus. Aber wir wollen auch in diesem Jahr bestätigen, dass wir im Pokal eine Macht sind», sagte Makkabi-Coach Wolfgang Sandhowe vor der Partie am Samstag (11.45 Uhr/ARD und rbb). «Wir haben es erneut ins Finale geschafft. Darauf sind wir stolz. Im letzten Jahr hatten wir Druck, weil zuvor keine jüdische Mannschaft den Pokal gewinnen konnte.»
Vor dem Aufeinandertreffen mit dem FC Viktoria 89 Berlin ist das Kräfteverhältnis eigentlich klar verteilt. Der seit elf Pflichtspielen unbezwungene Regionalligist Viktoria kann die Favoritenrolle vor dem Duell im Lichtenberger Hans-Zoschke-Stadion nicht von sich weisen.
Mit der Saison in der Oberliga ist Makkabi dagegen nicht so zufrieden. Aktuell steht die Mannschaft auf Platz sieben. Sandhowe weiß, was mit dem Regionalliga-Dritten auf seine Elf zukommt. «Viktoria hat gute Spieler», sagte er. Am vergangenen Sonntag beobachtete der 70-Jährige den Gegner live bei dessen letzten Heimspiel gegen den FC Hansa Rostock II (2:2).
Viktoria gehörte in den letzten Jahren zu den erfolgreichsten Mannschaften im Landespokal. 2022 und 2019 konnte die Trophäe ins heimische Stadion Lichterfelde geholt werden. Aber im Vorjahr gab es auch die Halbfinal-Schlappe bei Makkabi (2:3). «Das war überheblich», sagte Viktoria-Geschäftsführer Rocco Teichmann.
Dennoch ist der langjährige Vereinsfunktionär optimistisch, dass es im diesjährigen Aufeinandertreffen im Endspiel besser laufen wird. «Wir können im Gegensatz zu Makkabi auch regelmäßig vormittags zu dieser ungewöhnlichen Anstoßzeit trainieren. Viele Argumente liegen auf unserer Seite», sagte Teichmann. Er wies aber auch darauf hin, dass es für 90 Prozent des Kaders seiner jungen Mannschaft das erste Berliner Pokalfinale sein wird.
Zum Endspiel startet der Berliner Fußball-Verband eine Sondertrikot-Aktion, die auf den fairen Umgang mit Schiedsrichtern aufmerksam machen soll. Vor dem Anpfiff tragen die Unparteiischen Aufwärm-Shirts mit der Aufschrift «Fußball ist auch mein Hobby». Beim Spiel lautet der Aufdruck «Respektvolles Miteinander». Berliner Schiedsrichter können sich an den Verband wenden, wenn sie solche Trikots in der kommenden Saison tragen wollen.
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