Allzu enttäuscht war Stefan Kretzschmar nach der Niederlage der Füchse Berlin im Finale der Handball-European-League nicht. «Ich weiß, was unsere Jungs heute gemacht haben. Sie haben alles versucht», sagte der Vorstand Sport nach dem 31:36 gegen den Ligakonkurrenten SG Flensburg-Handewitt am Sonntagabend. «Es ist bitter, aber meine Enttäuschung hält sich in Grenzen.»
Einsatz und der Wille waren da. «Ich kann ihnen natürlich kämpferisch gar nichts vorwerfen, weil sie alles auf der Platte gelassen haben, was geht», betonte der 51-Jährige. Mehr konnte aus seiner Sicht der kleine und erschöpfte Kader nicht geben. Mehr Alternativen wären für ihn deshalb wünschenswert. «Und dann ist es schon so, dass die Entlastungen natürlich nicht in dem Umfang erfolgen können, wie wir es bräuchten», sagte Kretzschmar.
Der Rückraum mit Mathias Gidsel und Lasse Andersson musste bei der zu dünnen Personaldecke quasi die gesamte Saison durchspielen. Deshalb gestand Welthandballer Gidsel auch: «Wir haben eine lange Saison gespielt mit wenig Spielern, das haben wir gemerkt. Vor allem, wenn du zwei Tage hintereinander spielst. Ich glaube, am Ende war der Tank leer», sagte der Däne.
Letztendlich war die Kombination kleiner Kader und zwei Spiele in zwei Tagen zum Saisonende zu viel für die Berliner. «Wir waren einfach ein bisschen müde und uns gingen die Kräfte aus», sagte Rückraumspieler Fabian Wiede. Hinzu kam zu Beginn der zweiten Halbzeit noch die Rote Karte gegen Kreisläufer Mijajlo Marsenic. «Das hat ein wenig unser Zentrum zerbrochen. Denn zusammen mit Max Darj hatte das gut funktioniert. So mussten wir umstellen», sagte Trainer Jaron Siewert.
Auch wenn die Füchse titellos aus der Saison gehen, bleibt ihnen dennoch die Champions-League-Teilnahme. Die ist ihnen zwei Spieltage vor dem Bundesliga-Saisonende nicht mehr zu nehmen. Am Donnerstag bestreiten die Berliner ihr letztes Heimspiel gegen den Bergischen HC (20.30 Uhr), am Sonntag geht es zum ThSV Eisenach (16.30 Uhr/beide Dyn).
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