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Arcelor Mittal plant Umbau zu klimaneutraler Stahlproduktion in Deutschland

Das Werk der Arcelor Mittal Eisenhüttenstadt GmbH auf beiden Seiten des Oder-Spree-Kanals. / Foto: Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild
Das Werk der Arcelor Mittal Eisenhüttenstadt GmbH auf beiden Seiten des Oder-Spree-Kanals. / Foto: Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild

Der Umbau auf eine klimaneutrale Stahlherstellung ist ein riesiges Vorhaben für Arcelor Mittal. Mit der EU-Freigabe für eine Förderung durch den Bund stehen nächste Schritte an. Für das Unternehmen stehen Energiepreise und Wettbewerbsfähigkeit im Fokus

Nach der EU-Freigabe für eine Förderung von klimaneutraler Stahlproduktion bei Arcelor Mittal am Standort Eisenhüttenstadt arbeitet das Unternehmen an nächsten Transformationsschritten. Der neue Leiter der beiden Standorte Bremen und Eisenhüttenstadt, Thomas Bünger, erläuterte am Freitag Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) und Wirtschaftsminister Jörg Steinbach (SPD) den aktuellen Stand zum Umbau. «Die Vorbereitungen für die technische Planung laufen (...).»

Hauptgewicht auf Energiepreise und Wettbewerbsfähigkeit

Für die Investitionsentscheidung der Arcelor Mittal-Gruppe seien aber die Energiepreise und die Wettbewerbsfähigkeit ebenso wichtig, machte Bünger klar. Demnach wird neben dem Infrastrukturaufbau ein wichtiger Faktor sein, ob ausreichende Mengen von grünem Strom und Wasserstoff zu international wettbewerbsfähigen Preisen verfügbar sind. Das Stahlunternehmen will mit der Förderung den Technologiewechsel in der Produktion nun vorantreiben. In Planung ist demnach neue Produktionstechnologie mit einer wasserstoffbetriebenen Direktreduktionsanlage und drei Elektrolichtbogenöfen.

«Um erfolgreich die neue Produktionstechnologie einsetzen zu können, müssen wir auch international wettbewerbsfähig produzieren. Bei der Verfügbarkeit, den Mengen und den Preisen von grünem Strom gibt es noch viel zu tun. Dabei setzen wir klar auf die Politik, um die Rahmenbedingungen zu schaffen», erläuterte Bünger.

Grünes Licht aus Brüssel - Habeck muss noch liefern

Mit der Förderzusage durch die EU sieht sich das Unternehmen nach eigener Aussage motiviert für die Zukunft. Den finalen nationalen Förderbescheid von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck erwartet Arcelor Mittal «in naher Zukunft». Die EU-Kommission hatte im Februar die finanzielle Förderung des Transformationsprojekts zur klimaneutralen Stahlherstellung für die Standorte Bremen und Eisenhüttenstadt genehmigt. Damit bestätigte Brüssel die Ankündigung Habecks, das Dekarbonisierungsvorhaben von 2,5 Milliarden Euro mit einem Betrag von 1,3 Milliarden Euro zu fördern.

Hohe Preise für Energie und Rohstoffe seien für energieintensive Unternehmen wie Arcelor Mittal eine Belastung, erklärte Ministerpräsident Woidke beim Treffen am Ostbrandenburger Standort. Die Bundesregierung bleibe gefordert, hier mit einem schlüssigen Gesamtkonzept Abhilfe zu schaffen. Es brauche gute regulatorische Rahmenbedingungen, damit Brandenburger Unternehmen von dem guten Ausbaustand bei den erneuerbaren Energien profitierten und daraus grünen Wasserstoff herstellen können, machte er deutlich.

Stahl sitze am Anfang der Wertschöpfungskette und sichere so auch in anderen Branchen Jobs, ergänzte Steinbach. Brandenburg unterstütze daher die Stahlallianz der Länder beim Bund in der Forderung, gemeinsam die notwendigen Strategien und Rahmenbedingungen ein, damit die Strompreise mittelfristig wettbewerbsfähig werden.

ArcelorMittal Deutschland ist nach eigenen Angaben einer der größten Stahlhersteller des Landes mit deutschen Produktionsstandorten in Bremen, Eisenhüttenstadt, Hamburg und Duisburg.

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