Für den Einstieg in die Produktion von Solarmodulen will das Berliner Photovoltaik-Start-up Enpal ein europaweites Netzwerk mit Herstellerfirmen aufbauen. «Enpal führte hierzu bereits in den letzten zwölf Monaten intensive Gespräche mit den weltweit führenden Herstellern, die ihre Bereitschaft signalisiert haben, in eine gemeinsame Modulherstellung zu investieren», teilte das Unternehmen am Mittwoch mit. Es würden Produktionsstandorte in Deutschland und Europa geprüft. Namen möglicher Partnerfirmen nannte das Unternehmen zunächst nicht.
Das Unternehmen ist derzeit im Verkauf und der Vermietung vor allem von Photovoltaikanlagen an Privatkunden aktiv. Vor wenigen Tagen kündigte Enpal den Aufbau einer eigenen Solarproduktion in Deutschland an. «Nach dem angekündigten Abgang bestehender deutscher Produzenten aus der Solarmodulherstellung ist Enpal bereit, seinen Beitrag zur Transformation der deutschen und europäischen Solarindustrie zu leisten und leitet Schritte für eine eigene Solarproduktion ein», teilte Enpal am vergangenen Freitag mit.
Neben Verhandlungen mit Produzenten spreche das Unternehmen auch mit potenziellen Abnehmern in ganz Europa, «um durch ein Konsortium ein ausreichendes Abnahmevolumen lokal produzierter Module zu garantieren», hieß es. Enpal will eigenen Angaben zufolge «das Henne-Ei-Problem lösen und global wettbewerbsfähige Hersteller mit Anbietern und Politik an einen Tisch bringen, um eine starke Solarindustrie in Europa aufzubauen».
Die deutsche Solarproduktion steckt seit Jahren in einer Krise. Grund ist vor allem die Dominanz chinesischer Hersteller auf dem Weltmarkt. Auch Enpal bezog seine Solarmodule bisher aus China. Zuletzt hatte etwa einer der größten europäischen Produzenten, der sächsische Konzern Meyer Burger, angekündigt, die Produktion in Freiberg zu schließen und in die USA zu verlagern. Enpal prüft eigenen Angaben zufolge derzeit, ob das Werk als möglicher eigener Standort infrage kommt.
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