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Kranke Bäume in Sanssouci: Ausstellung zu Klimawandel-Folgen

Ein Baum ist als Teil der Open-Air-Ausstellung «Re:Generation» im Potsdamer Park Sanssouci farblich markiert. / Foto: Jens Kalaene/dpa
Ein Baum ist als Teil der Open-Air-Ausstellung «Re:Generation» im Potsdamer Park Sanssouci farblich markiert. / Foto: Jens Kalaene/dpa

Der Welterbe-Park Sanssouci ist in Gefahr, viele alte Bäume sind geschädigt. Eine neue Ausstellung im Grünen will Besuchern die Folgen des Klimawandels vor Augen führen.

Die Bäume im weltberühmten Welterbe-Park Sanssouci in Potsdam bekommen eine eigene Open-Air-Ausstellung - besser gesagt: die Baumschäden durch den Klimawandel. In der historischen Anlage von Friedrich dem Großen, die ein Touristenmagnet ist, sind viele Bäume krank: Stämme sind kahl, Äste brechen ab, Schädlinge hinterlassen Spuren. Die Ausstellung «Re:Generation. Klimawandel im grünen Welterbe - und was wir tun können» will an rund 30 Stationen mitten im Park über die Gefahren für das Unesco-Welterbe, aber auch über den Umgang mit dem Klimawandel informieren.

Die Bewahrung des grünen Kulturerbes sei eine alternativlose Mammutaufgabe, sagte Wissenschaftsministerin Manja Schüle (SPD) am Montag vor dem offiziellen Start der Ausstellung, die vom 27.04. bis Ende Oktober zu erleben ist. Umweltminister Axel Vogel (Grüne) betonte, wie wichtig es sei, nach Anpassungsstrategien für den Klimawandel zu suchen.

Dramatische Folgen des Klimawandels sichtbar

Rund 80 Prozent der Gehölze im Park Sanssouci sind laut Stiftung Preußische Schlösser und Garten Berlin-Brandenburg geschädigt durch extreme Hitze und anhaltende Trockenheit. Seit 2017 seien jährlich zwischen 160 und 300 Bäume gefällt worden. Viele Eichen und Buchen sind in den denkmalgeschützten Parks in Potsdam um die 150 Jahre alt oder älter. Auch im Branitzer Park in Cottbus befasst sich eine neue Ausstellung mit den Auswirkungen des Klimawandels. Eine Baum-Universität in der Stadt in Südbrandenburg soll künftig neue Erkenntnisse für den Erhalt historischer Gärten liefern - auch dazu gibt es Informationen im Potsdamer Park Sanssouci.

Eichen umarmen und Bäume mit Sonnenbrand entdecken

In der Ausstellung «Re:Generation» sind Baumstämme rot-pink markiert - so etwa ein Exemplar, das unter Sonnenbrand leidet. Die weitläufig verteilten Stationen im Park vermitteln Wissenswertes über die Suche nach neuen Baumarten und die Wasserversorgung, sie sollen aber auch die Emotionen der Park-Gäste ansprechen. Besucher können etwa ein «Herz für Bäume» beweisen und sind eingeladen, eine dicke Eiche zu umarmen. Am Montag schmiegten Umweltminister Vogel und der Generaldirektor der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg, Christoph Martin Vogtherr, bei einem kleinen Ausstellungs-Rundgang ihre Arme um den mächtigen Baumstamm.

Zudem soll die Ausstellung Anregungen geben, wie sich Interessierte selbst für den Schutz des Klimas und der Natur engagieren können. Die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten wolle auch Ideen, wissenschaftliche Ansätze und zukunftsweisende Experimente präsentieren, mit denen den Auswirkungen des Klimawandels begegnet werden könne, sagte Vogtherr. «Klima- und Naturschutz sind aber nicht nur Herausforderungen für den Erhalt unseres grünen Welterbes, sondern Aufgaben für uns alle.»

Klima-Guides vermitteln Infos - Afterwork-Führungen mit Gartenexperten

Besucher können die Open-Air-Ausstellung auf verschiedene Weise erleben. Vom 27. April an sind jeweils samstags und sonntags Klima-Guides im Park anzutreffen. Sie beantworten Fragen und zeigen mit Fernglas und Lupe manches Detail an den Bäumen. Zudem können von Mai bis Oktober an bestimmen Tagen Rundgänge gebucht werden - so gibt es etwa After-Work-Führungen mit Gartenexperten. Aber auch die App «Sanssouci» vermittelt Informationen zur Ausstellung. In der Nähe des Chinesischen Hauses im Park lädt das sogenannte Forum - eine pink-rote Plattform, die bewusst mit Baustellen-Gerüsten versehen ist - zu Workshops und Vorträgen zum Klimawandel ein.

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