Das kleine Zwergflusspferd Toni ist das erste Mal vor Publikum ins tiefe Wasser abgetaucht. «Der erste Tauchgang hat prima geklappt», sagt Florian Sicks, Kurator für Säugetiere im Berliner Zoo. Er ist zufrieden mit ihren Schwimmkünsten. «Sie schwebt nahezu schwerelos durch das Becken und kann sich auch aus der tiefen Tiefe von über 1,80 Meter prima abstoßen.»
Toni dreht Pirouetten
Bisher war die knapp fünf Monate alte Toni nur auf der Außenanlage im Wasser, das dort etwa 1,20 Meter tief ist. Das Besondere für Besucher: In der Innenanlage, wo Toni sich in den kommenden Monaten vermehrt aufhalten wird, kann man den Flusspferden durch eine Scheibe bei ihren Tauchgängen zusehen.
«Sie dreht hier ihre Pirouetten und es macht ihr sichtlich Spaß, im Wasser sich zu bewegen», sagt Sicks. Mit diesen Shows dürfte Toni auch weiterhin ein Publikumsliebling des Zoos bleiben.
Vom Boden abstoßen statt schwimmen
Zwergflusspferde können nicht schwimmen. Sie stoßen sich unter Wasser ab und haben eine Art Schwimmhaut zwischen den Zehen, die ihnen hilft, sich fortzubewegen. Um in dem mehr als 1,80 Meter tiefen Wasser vom Boden an die Oberfläche zu kommen, um nach Luft zu schnappen, braucht so ein kleines Zwergflusspferd viel Kraft - und die hat Toni.
Ständig bewegt sie sich auf und ab, stößt sich auch nach vorne ab und gleitet durchs Wasser. Fast schon elegant sieht sie dabei aus, anders als an Land, wo sie zwischendurch auch mal eine Pause einlegt und Erdnüsse futtert.
Mini-Hippo entwickelt sich gut
Insgesamt entwickle sich Toni sehr gut, sagt Sicks. Sie hatte ein relativ niedriges Geburtsgewicht von etwa 3,5 Kilogramm. Mittlerweile habe sie ihr Gewicht mindestens verzehnfacht, schätzt Sicks, vielleicht wiege sie sogar um die 45 Kilogramm.
Ihr Tagesablauf bestehe aus Fressen, Schwimmen und auch viel Ruhen. Toni wird außerdem noch von Mutter Debbie gesäugt. Mit etwa sechs bis acht Monaten werden Zwergflusspferde in der Regel entwöhnt, erzählt Sicks. Die Tiere fressen Nahrung mit vielen Fasern - Erdnüsse inklusive Schale sind also kein Problem. Ansonsten knabbere Toni auch schon Heu, sagt er.
In den Regenwäldern Westafrikas soll es nur noch weniger als 2.500 ausgewachsene Exemplare der Tierart geben, Tendenz sinkend. Ihre größte Bedrohung ist nach Angaben des Zoos menschengemacht: der Verlust des Lebensraums durch Rodung der Regenwälder.
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