Zum Schutz vor Bibern haben freiwillige Helfer im Berliner Tiergarten Dutzende Bäume angepinselt. Der spezielle Anstrich aus Quarzsand wirkt mechanisch und bildet einen atmungsaktiven Belag auf dem Baumstamm, wie die Stiftung Naturschutz Berlin erklärt. Der Belag soll Biber davon abhalten, am Baum zu nagen, wertvolle Bäume sollen so geschützt werden.
Für die Aktion haben sich die Stiftung Naturschutz Berlin, die Untere Naturschutzbehörde und das Grünflächenamt im Bezirk Mitte zusammengetan. In einer Großstadt sei es oft eine Herausforderung, unterschiedliche Interessen zu vereinen, so die Stiftung.
Gezielte Ablenkung durch Fütterung
Die Aktion soll sowohl den Biber als auch den wertvollen Baumbestand im Großen Tiergarten schützen, indem Biber in andere Bereiche des Tiergartens geleitet werden, wie die beiden Naturschutzrangerinnen Laura Damerius und Simone Völker erklären. Unterstützt werden soll dies durch eine sogenannte Ablenkfütterung. Dazu sollen etwa Weidenzweige oder Ahornzweige ausgelegt werden, um den Biber zu lenken.
Biber sind streng geschützt und leben seit etwa fünf bis sechs Jahren wieder im Tiergarten. Anhand der Fraßspuren gehen die Rangerinnen derzeit von einem bis drei Tieren aus. Im Sommer fressen sie hauptsächlich Wasserpflanzen oder Gräser, im Winter fressen sie Rinde oder nagen an Bäumen auch um an Äste zu kommen.
Erfolgreicher Naturschutz in der Stadt
Der Einsatz zeige, wie Naturschutz in einem urbanen Raum funktionieren könne, sagte der Bezirksstadtrat für Ordnung, Umwelt, Natur, Straßen und Grünflächen in Mitte, Christopher Schriner, laut Mitteilung. Die Stiftung Naturschutz Berlin hat sich zum Ziel gesetzt, Lebensräume in der Hauptstadt zu erhalten und wiederherzustellen. Dafür arbeitet sie mit verschiedenen Akteuren wie der Obersten und den Unteren Naturschutzbehörden, den Grünflächenämtern und weiteren zusammen.
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