«Sehr goldig», sagt das Mädchen, das auf einem Stein steht und sich reckt, um einen Blick auf das kleine Zwergflusspferd Toni zu erhaschen. Es ist voll am Gehege der Zwergflusspferde, Reporter und Zoobesucher drängen sich, denn: Nachwuchs Toni wird zum ersten Mal der Öffentlichkeit präsentiert. Kaum größer als ein kleiner Hund, Patschebeinchen, Knopfaugen, neugieriger Blick - Toni erobert die Herzen der Zuschauer direkt.
Das kleine Zwergflusspferd-Mädchen hält sich an Mutter Debbie, beide schnüffeln am Boden, Debbie frisst Grünzeug, auch Toni probiert mal. Sie trinkt noch hauptsächlich Milch, fängt aber auch an, feste Nahrung in den Mund zu nehmen, wie einer ihrer Tierpfleger erzählt. Richtig viel komme aber noch nicht im Magen an. Das gehe mit drei bis vier Monaten los. Toni wurde am 3. Juni geboren.
15 bis 18 Kilogramm wiegt Toni mittlerweile, die Größe von Erwachsenen erreicht sie mit etwa einem Jahr. Bis sie auf die vollen rund 200 Kilogramm kommt, dauert es ein bisschen länger. Ihre Verletzung - ein Bruch am Beckenkamm, vermutlich weil Mutter Debbie sich versehentlich draufgelegt hat - hat Toni offenbar gut überstanden: Sie hüpft ein bisschen, läuft herum, die Öhrchen wackeln.
Schwimmhaut zwischen den Zehen
Dann erkunden sie das Wasser, auch Toni traut sich rein - immerhin 1,20 Meter tief. Zwergflusspferde können nicht schwimmen, sie stoßen sich unter Wasser ab und haben eine Art Schwimmhaut zwischen den Zehen, die ihnen hilft, sich fortzubewegen. Die Tierpfleger beobachten Toni im Wasser genau, Sorgen machen sie sich aber nicht. Schließlich hat Toni hinter den Kulissen schon fleißig geübt, der Wasserstand in ihrem Becken im Innenraum wurde nach und nach erhöht, sodass Toni sich langsam an tieferes Wasser gewöhnen konnte.
Und es ist auch nicht der allererste Ausflug auf die Außenanlage, wie Zoodirektor Andreas Knieriem verrät. Es habe schon Probeläufe gegeben. Die Reaktionen auf den Namen Toni, angelehnt an den des Ehrenpaten, Fußballer Antonio Rüdiger, seien sehr gut gewesen.
In den Regenwäldern Westafrikas soll es nur noch weniger als 2.500 ausgewachsene Exemplare geben – Tendenz sinkend. Ihre größte Bedrohung ist nach Angaben des Zoos menschengemacht: der Verlust des Lebensraums durch Rodung der Wälder.
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