Nach dem tödlichen Unfall zweier S-Bahn-Surfer in Berlin zeigt sich die Deutsche Bahn betroffen - und betont die Gefahren an Bahnanlagen. «Zunächst einmal möchten wir unsere große Bestürzung über den Unfall zum Ausdruck bringen», teilte eine Sprecherin auf Anfrage mit. «Unsere Gedanken sind bei Familie und Freunden der Unfallopfer.»
Jeder Unfall sei einer zu viel. Deshalb setze die Bahn zusammen mit der Bundespolizei und anderen Partnern seit vielen Jahren auf Vorbeugung. Hauptzielgruppe seien Kinder und Jugendliche, sagte die Sprecherin. In Schulen, Kitas und Bahnhöfen seien zwei Dutzend Präventionsexperten im Einsatz.
«Trotz klarer Regeln und Hinweisschilder kommt es an diesen Bahnanlagen leider immer noch dazu, dass Menschen verschiedenster Altersgruppen ihr eigenes und das Leben anderer durch leichtfertiges Verhalten und Unachtsamkeit gefährden», sagte die Sprecherin. Der Grundsatz laute: «Es ist verboten, Bahnanlagen zu betreten! Wo Züge fahren, ist kein Platz für Abenteuer.»
«Das sind nicht eure Freunde»
Auch in sozialen Netzwerken wie Instagram und Tiktok klärt der Konzern auf. In einem der kurzen Videos heißt es beispielsweise: «Das Klettern auf Zügen und das Surfen sowieso ist lebensgefährlich. Ihr habt doch nur dieses eine Leben, das ist es doch nicht wert.» Und: «Falls ihr Freunde habt, die euch auf so eine Idee bringen: Das sind nicht eure Freunde.»
Die Bahnsprecherin verweist darauf, dass auch das Überqueren der Gleise lebensgefährlich sei. Das gelte auch für S-Bahn-Gleise. «In der Stromschiene direkt neben dem Gleis liegen 750 Volt Gleichspannung an. Bei Kontakt drohen ein Stromschlag und Verbrennungen.» Im Regional- oder Fernverkehr versorgten 15.000 Volt starke Oberleitungen die Züge mit Energie. «Der Strom ist 65-Mal stärker als der aus der Steckdose.»
Am frühen Sonntagmorgen waren zwei junge S-Bahn-Surfer in Berlin gestorben. Die 17 und 18 Jahre Jugendlichen waren nach Angaben der Polizei auf einen Zug der Linie S1 geklettert und Richtung Wannsee gefahren. Etwa 300 Meter hinter dem S-Bahnhof Schlachtensee kollidierten sie demnach mit einer Signalbrücke und wurden dabei tödlich verletzt. Immer wieder klettern vornehmlich junge Menschen in Berlin auf Züge oder S-Bahnen und versuchen, außen mitzufahren. Nicht selten kommt es dabei zu schweren Unfällen.
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