Das Brandenburger Umweltministerium will Städte und Gemeinden mit einem Förderprogramm fit für den Schutz vor Starkregen machen. Dafür stünden 25 Millionen Euro bis 2027 bereit, sagte Umweltminister Axel Vogel (Grüne) am Donnerstag bei einer Konferenz in Potsdam. «Die Klimaveränderungen sorgen dafür, dass Extremwetterereignisse künftig häufiger auftreten.» Ähnlich wie bei Hochwasser lasse sich Starkregen aber schwer vorhersagen. Deshalb biete das Ministerium den Kommunen eine Förderung für zukunftssichere Konzepte an. Dafür stehen 19 Millionen Euro aus EU-Mitteln und bis zu 6 Millionen Euro vom Umweltministerium zur Verfügung.
Das Risiko für Starkregen wird deutschlandweit nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes immer größer. «Überschwemmungen richteten bereits erhebliche Schäden an», sagte Vogel. Brandenburger Kommunen wie Oderberg (Landkreis Barnim), Leegebruch (Kreis Oberhavel), und Prenzlau in der Uckermark wurden laut Ministerium bereits mit folgenschweren Überschwemmungen konfrontiert.
Im Jahr 2021 habe es in der Uckermark mehr Regen als im überschwemmten Ahrtal gegeben, sagte Vogel. In der Uckermark habe es aber bessere Voraussetzungen gegeben, sodass es zu keinem größeren Schaden kam. Dennoch könnten diese Ereignisse jede Kommune treffen.
Regnet es in einer Stunde mindestens 15 bis 20 Liter pro Quadratmeter, spricht man laut Deutschem Wetterdienst von Starkregen. Wenn das Wasser nicht schnell abläuft, kann es zu Überschwemmungen oder Erdrutschen kommen. Auch Gebäude und Straßen können beschädigt werden, wenn das Wasser etwa in Kellerräume eindringt oder lange Zeit steht.
Seit dem 7. Dezember können Kommunen in Brandenburg daher Anträge auf Förderung zur Anpassung an den Klimawandel stellen. Drei Kommunen hätten bereits einen Antrag gestellt und Konzepte oder Baumaßnahmen vorgestellt, wie Ministeriumssprecherin Frauke Zelt sagte. Weitere Details waren zunächst unklar. Die Stadt Altlandsberg im Landkreis Märkisch-Oderland zeigte am Donnerstag Interesse an der Förderung.
Andere Kommunen, darunter Potsdam, begannen schon vor dem Förderungszeitraum mit einer Risikobewertung und erstellten eine sogenannte Starkregenkarte - sie zeigt modellhaft, wie eine mögliche Überflutung bei Starkregen aussehen könnte.
In Potsdam setzte Starkregen am Mittwoch eine Kreuzung unter Wasser. Rund um die Landeshauptstadt, im Havelland und in der Prignitz räumte die Feuerwehr umgestürzte Bäume von der Straße.
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