Nach dem Anschlag auf die Stromversorgung der Tesla-Fabrik in Grünheide bei Berlin sieht Branchenexperte Stefan Bratzel eine gewisse Gefahr für die Produktion der deutschen Automobilindustrie. Es gebe neben der Stromversorgung weitere Möglichkeiten, um die Produktion zu stören, sagte der Leiter des Center of Automotive Management (CAM) in Bergisch Gladbach am Mittwoch.
Wenn ein Autobauer wie Volkswagen Strom selbst mit einem Kraftwerk auf dem Werksgelände produziere, möge er etwas besser vor solchen Anschlägen geschützt sein. Es könnten aber zum Beispiel auch Zufahrtswege und damit Teile von Zulieferern blockiert werden. Wenn bestimmte Teile nicht vorhanden seien, könnten Autos auch nicht gebaut werden, sagte Bratzel. Auch Cybersecurity spiele eine Rolle für die Produktion in den Werken.
Der Staat muss nach Ansicht von Bratzel sicherstellen, dass kriminelle Energie in Schach gehalten wird. Für Investoren stelle sich die Frage, ob ihre Investments in Deutschland entsprechend geschützt seien. Der Vorfall bei Tesla sei «ein Imageschaden für den Investitionsstandort Deutschland». Tesla werde international stark beobachtet, entsprechend finde der Fall international Beachtung, so Bratzel.
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