Das Berliner Gasnetz bleibt vorerst in privater Hand. Die Landesregierung hält eine Anteilsmehrheit am zuständigen Unternehmen Gasag für «nicht realisierbar», teilte die Wirtschaftssenatsverwaltung auf Anfrage mit. Zuvor hatten der «Tagesspiegel» sowie die Berliner Morgenpost berichtet. Gespräche mit den Energiekonzernen Engie und Eon sind demnach gescheitert. Diese halten jeweils mehr als 30 Prozent an Gasag.
Das letzte Drittel liegt beim schwedischen Energieversorger Vattenfall. Das Land hatte in der ersten Jahreshälfte das Fernwärmenetz von Vattenfall übernommen und sich dabei auch eine Option auf den Kauf der Gasag-Anteile gesichert. Mittelfristiges Ziel war, auch die Anteile von Engie und Eon zu übernehmen. Doch die Verhandlungen mit den beiden Unternehmen führten nicht zum Erfolg.
«Im Ergebnis der Gespräche ist der Senat am 5. November zu der Entscheidung gekommen, dass eine Ausübung der von Vattenfall eingeräumten Option zum Erwerb der Vattenfall-Anteile an der Gasag zum jetzigen Zeitpunkt strukturell nicht zielführend ist», hieß es nun.
Ziel soll auf anderem Weg erreicht werden
Der Senat sieht die Mehrheit an Gasag als unabdingbar an, «um die energie- und klimapolitischen Ziele des Landes Berlins sowie die Interessen der Verbraucherinnen und Verbraucher im Sinne der Stadt erreichen zu können». Das Land werde seine Bestrebungen zur Schaffung einer integrierten Wärmeplattform in Berlin auf anderem Wege fortsetzen.
Schon seit Jahren ist die Landesregierung darum bemüht, zentrale Energienetze in öffentliche Hand zu überführen. Beim Strom-, Wasser- und Fernwärmenetz ist das bereits gelungen.
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