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Bombe am Tesla-Werk gefunden: Samstag soll gesprengt werden

Aktivisten der Initiative «Tesla stoppen» haben in einem Wald bei Fangschleuse nahe dem Werk der Tesla-Gigafactory Berlin-Brandenburg Baumhäuser gebaut. / Foto: Soeren Stache/dpa
Aktivisten der Initiative «Tesla stoppen» haben in einem Wald bei Fangschleuse nahe dem Werk der Tesla-Gigafactory Berlin-Brandenburg Baumhäuser gebaut. / Foto: Soeren Stache/dpa

In der Nähe des einzigen europäischen Werks von Elektroautobauer Tesla ist ein ungewöhnlicher Fund gemacht worden. In dem Wald campieren auch Umweltaktivisten.

Eine 250 Kilogramm schwere Bombe ist am Werk des US-Elektroautobauers Tesla in Grünheide (Landkreis Oder-Spree) vom Kampfmittelräumdienst entdeckt worden. Der Sprengsatz solle am Samstag gesprengt werden, sagte der Leiter des Ordnungsamtes in Grünheide, Nico Bauermeister, der Deutschen Presse-Agentur. Dafür sollen bis dahin mehrere Gewerbebetriebe evakuiert werden, die sich im Radius des Sperrkreises befinden.

Auch Tesla sei teilweise betroffen, sagte Bauermeister. Tesla liege mit einem Teil der Werksfläche im Sperrkreis. Was das für die Produktion bedeute, wisse er nicht, so Bauermeister. Das Unternehmen war für eine kurzfristige Stellungnahme am Donnerstagnachmittag nicht zu erreichen.

Keine Auswirkungen soll der Bombenfund zunächst auf das nahe Protestcamp haben, das sich im gleichen Wald befindet. In dem Waldstück wenden sich seit Ende Februar Umweltaktivisten mit einer kleinen Siedlung aus Baumhäusern und Zelten gegen die Erweiterung des Tesla-Geländes. Das Unternehmen plant den Ausbau um mehrere Hektar. Unter anderem soll ein Güterbahnhof errichtet werden. Die gefundene Bombe befindet sich auf der Fläche, auf der Tesla sein Werk ausdehnen will.

Die Bombe «englischen Fabrikats» sei der Gemeinde Grünheide am Mittwoch vom Kampfmittelbeseitigungsdienst gemeldet worden, sagte Bauermeister. Sie sei nicht transportfähig und müsse daher gesprengt werden. «Die Planungen laufen derzeit noch, es werden aber mindestens zwei Sprengmeister eingesetzt», ergänzte ein Sprecher des Innenministeriums.

Der Fund kommt für die Akteure vor Ort nicht überraschend. «Wenn der Kampfmittelräumdienst unterwegs ist, können die natürlich immer was finden», sagte Steffen Schorcht von der Bürgerinitiative Grünheide. Auch Brandenburgs Innenminister Michael Stübgen (CDU) hatte bereits im April vor einer möglichen Belastung des Waldstücks mit alten Kampfmitteln gewarnt. Die Frage führte zu einem Streit mit dem Umweltministerium.

«Wir halten die Gefährdung für sehr hoch», sagte Stübgen damals im Innenausschuss des Landtags. Er hatte Umweltminister Axel Vogel (Grüne) aufgefordert, das Risiko von Kampfmitteln klären zu lassen. Der Landesforst ist Eigentümer der Waldfläche, die unweit des einzigen europäischen Tesla-Werks liegt.

Seit Mitte Juni hätten die «Arbeiten zur Sondierung der Kampfmittelbelastung begonnen», sagte eine Sprecherin des Brandenburger Umweltministeriums am Donnerstag. Nach Vorliegen der nötigen Informationen seien die Sondierungen unverzüglich vorbereitet worden. Sie gehe davon aus, dass auch nach der Sprengung am Tesla-Werk weiter nach Kampfmitteln gesucht werden.

«Eine belastbare Aussage zu weiteren möglichen Funden ist nicht möglich», betonte ein Sprecher des Innenministeriums. Allerdings handele es sich bei dem Gebiet um eine «Kampfmittelverdachtsfläche».

Um die geplante Erweiterung der Tesla-Fabrik gibt es seit langem Streit. Nun soll eine abgespeckte Version der ursprünglichen Erweiterungspläne umgesetzt werden. Gegner werfen dem Unternehmen unter anderem vor, die Natur in der Gegend durch die Abholzung nachhaltig zu zerstören. Das Wirtschaftsministerium unterstützt die Erweiterung. Im Ort Grünheide gibt es nach Angaben des Bürgermeisters eine gespaltene Meinung zu den Ausbauplänen.

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